Tag 9 - Le Havre


Von www.frankreich-info.de erfahren wir im Vorfeld:

 

 

"Die Stadt Le Havre liegt im Nordwesten Frankreichs, genauer gesagt in der Normandie. Nahe der Stadt mündet die Seine in den Ärmelkanal. Diese Besonderheit hat die Stadt geprägt, denn Le Havre hat einen Hafen, der an Größe landesweit nur von Marseille übertroffen wird. Der nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene moderne Stadtkern hat der Stadt einen Eintrag in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe eingebracht.

Das architektonische Le Havre

Le Havre hat Sehenswürdigkeiten, welche größtenteils architektonischer Bedeutung sind. Der Zweite Weltkrieg hatte der Stadt schwer zugesetzt. Bis ins Jahr 1954 wurde die Stadt wieder hochgezogen, so dass es heute eine Menge „moderner“ Architektur gibt.

So zum Beispiel die Pont de Normandie. Diese Brücke ist eine der jüngeren Sehenswürdigkeiten. Sie ist zwar nicht so bekannt wie etwa die Golden Gate Bridge, jedoch genauso beachtlich: Die Pont de Normandie ist die größte Schrägseilbrücke Europas und fällt besonders durch ihre Parabelform auf. Die Pont de Normandie verbindet Le Havre über die Seinemündung mit Honfleur. Die Nutzung ist allerdings kostenpflichtig.

Außerdem hat Le Havre den größten Rathausplatz in Europa. Besondere Bauwerke gibt es eine ganze Reihe in der Stadt, so etwa das Rathaus mit dem 72 Meter hohem Turm. Besonders bekannt ist die Kirche Saint Joseph. Diese gilt als Meisterwerk. Sie wurde Mitte des letzten Jahrhunderts aus Beton erbaut und prägt den Stadtkern ganz besonders. Der Turm ist von innen hohl und von unzähligen Buntglasfenstern gesäumt.

Zu den besuchenswerten Museen der Stadt zählen das Musée d'Histoire Naturelle (Naturkundemuseum) und das Musée d'Art Moderne André Malraux (Museum für Kunst). Beide Museen sind in historischen Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert untergebracht."

Der gestrige Blogeintrag musste leider auf heute verschoben werden, da ich am Abend merkwürdigerweise an der Bar aufgehalten wurde. Ein netter Abend mit Wolfgang, wir plaudern über alles Mögliche und sind uns am Ende einig, dass wir die Welt wohl doch nicht retten können.

Pünktlich 7 Uhr machen wir in Le Havre fest. Wir sind zeitig auf den Beinen und gehen direkt nach dem Frühstück von Bord, unser Programm für heute ist straff. Die Terminals hier sind nicht sehr einladend, da haben wir auf dieser Reise besseres gesehen. Im Terminal 2 finden wir auch gleich die Mietwagenstation (ein Kabuff von 2m² mit Fax und Kopierer). Die Formalitäten haben einen Umfang, als wollten wir das Auto kaufen, auch die Übergabe ist mega pingelig. Nach uns kommen noch Leute, die auf gut Glück ein Auto mieten wollen, aber nix da, nur wer reserviert hat, bekommt ein Auto (die bringen die Karren extra hier her, wenn kein Schiff da ist, ist in dem Teil des Hafens tote Hose). Also mal wieder alles richtig gemacht. Wir lassen bei unserem Fiesta die Kolben hüpfen und fahren Richtung Honfleur. Dabei passieren wir die große Brücke (Pont de Normandie) über der Mündung der Seine, sie hat 856m Spannweite und gehört damit zu den größten Schrägseilbrücken Europas.

In Honfleur nehmen wir gleich den ersten Parkplatz, eine gute Wahl, wie sich später herausstellen wird. Bei bestem Wetter schlendern wir in die Stadt. Honfleur ist eine kleine, sehr hübsche Hafenstadt mit sehr viel historischer Bausubstanz. Wir trinken einen Kaffee, gehen etwas shoppen und besichtigen die Kirche Sainte Catherine aus dem 15. Jahrhundert. Leider ist die kleine Stadt mit dem Verkehr hoffnungslos überfordert. Wir gehen zurück zum Auto, und uns kommen Menschenmassen entgegen. Gut, dass wir zeitig da waren, jetzt aber los. Unser nächstes Ziel ist Etretat, dazu passieren wir zum zweiten Mal die Seine. Für eine Passage löhnt man immerhin 5,40 €. Pendler haben es wohl schwer in der Gegend.

Nach einer knappen Stunde erreichen wir Etretat, wir parken auf dem zentrumsnahen Parkplatz. Der Parkscheinautomat hat tatsächlich eine vollständige alphanumerische Folientastatur, auf dem man seine Abschlussarbeit schreiben könnte, allein es gelingt uns nicht, dem Ding einen Parkschein zu entlocken. Ein Brite versucht sich, auch er kann das Ding nicht bändigen. Schließlich kommt von irgendwoher die Parkplatz-Drumsel und gibt den entscheidenden Hinweis: einfach 3,50€ reinwerfen und fertig. Erleichtert um diesen Betrag ziehen wir los, wir wollen die steilen Kreidefelsen besichtigen. Wir hatten vor 10 Jahren schon einmal den Versuch gemacht, als wir mit dem Wohnmobil hier waren. Damals sind wir aber an dem dichten Verkehr und nicht vorhandenen Parkmöglichkeiten für das WoMo gescheitert. Heute läuft es besser. Wir erklimmen die 75m hohen Klippen und genießen den Blick von dort oben.

Schließlich treten wir den Rückweg nach Le Havre an. Unterwegs tanken wir noch den Ford voll und erwischen eine Säule, wo man mit Karte zahlen kann. Das ist so abartig kompliziert, in der Zeit hätte man an einer normalen Säule vier Autos befüllen und abkassieren können. Wahrscheinlich der gleiche Hersteller wie bei dem Parkscheinautomaten in Etretat.

Da wir noch ausreichend Zeit haben, schauen wir uns auch noch hier in Le Havre um. Die Stadt wurde im 2. WK weitgehend zerstört und nach dem Krieg in moderner Betonarchitektur wieder aufgebaut. Das kann man durchaus als gelungen bezeichnen, gewissermaßen ist es ein bisschen wie Eisenhüttenstadt nur in schön.

Dann machen wir uns auf den Weg zurück zum Schiff. Der Weg ist abenteuerlich, da im Hafengebiet gerade alle Straßen neu oder anders gebaut werden. Das Navi im Ford jedenfalls lässt uns völlig im Stich, aber ich hänge mich an einen Shuttlebus dran, der zum Schiff fährt. Dann die Überraschung: die Mietwagenstation ist erst wieder ab 17.30 Uhr bewohnt. Das passt uns aber nicht, da wir um diese Zeit bereits im Spa auf der Liege sein wollen. Das hätte uns die blöde Kuh doch heute früh sagen können, aber nein, so müssen wir erst rumtelefonieren. Es lässt sich aber lösen, wir dürfen Schlüssel und Papiere im benachbarten Terminal im Souveniershop abgeben. Es bleibt ein etwas mulmiges Gefühl wegen der 1000 €Kaution, denn wir haben keine Unterschrift, die die unversehrte Rückgabe des fürstlichen Gefährtes bestätigt. Und misstrauisch sind die Pappnasen, denen reicht die Tankanzeige am Anschlag nicht aus, sie bestehen auf den Beleg von der Tanke. Der Kunden könnte ja Milch an Stelle fossiler Brennstoffe reingefüllt haben...

Wie bereits angedeutet, holen wir uns nach diesem anstrengenden Tag die dringend benötigte Entspannung im Spa in Form einer Aroma-Öl-Massage. Und da so eine Behandlung hungrig macht, suchen wir im Anschluss das Anckelmanns auf und verfolgen das Auslaufen während des Essens. Dorit hat später noch eine Malstunde im Atelier, derweil ich mir die Zeit an der TUI-Bar vertreibe. Einer lungert dort rum und hat 20 Uhr schon ordentlich Druck auf dem Kessel. Als wäre sein lautes, saublödes Gelaber nicht genug, muss der Kerl eine Handvoll von den scharfen Nüssen fressen. Die Quittung bekommt er und alle anderen auf dem Fuße, der Idiot kotzt auf die Bar. Ganz großes Damentennis. Sofort tanzt das Housekeeping an und feudelt, was das Zeug hält, viel problematischer aber ist der Umstand, dass die halbe Bar leer geräumt werden muss, also ca. 150 Gläser (die kommen nur in den Spüler) und eine komplette Garnitur Flaschen (die werden direkt entsorgt), die zu so einem Arbeitsplatz gehören, selbst der Mixer wird abgebaut. Zum einen  bindet das drei Leute, die sonst die Menschen mit schönen Getränken glücklich machen könnten, zum anderen fehlt einer von drei Plätzen, wo Cocktails gemacht werden. Und das alles wegen so einem Trottel. Das Ganze dauert fast eine Stunde und man kann nur hoffen, dass ihm eine ordentliche Rechnung gestellt wird. 

Heute am Samstag ist nun unser letzter Tag an Bord, wir haben in der Nacht den Ärmelkanal verlassen und fahren nun durch die Nordsee in Richtung Heimat. Der Wind und auch der Seegang haben merklich zugenommen, auf den Außendecks ist es heute zu ungemütlich und so faulenzen wir den ganzen Tag vor uns hin. Gegen Abend heißt es dann Koffer packen, die werden ab 23 Uhr eingesammelt und stehen dann morgen an der Pier bereit.

Die Internetverbindung heute ist mehr als dürftig, daher wird das mit dem Bilder hochladen nix, die werden dann morgen nachgereicht.

PS: Internet wurde geflickt :-)

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0