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Tag 7 - Leknes (Lofoten)

www.meinschiff.com liefert für unseren heutigen Hafen folgende Informationen: "Die Lofoten sind noch immer ein echter Geheimtipp. Pittoreske kleine Fischereihäfen, rot gestrichene Häuser – „Rorbuer“ genannt – sowie der Stockfisch auf hölzernen Gestellen sind typische Impressionen dieser eindrucksvollen Landschaft, zu denen ca. 80 Inseln gehören. Die Lofoten liegen etwa 100 bis 300 km nördlich des Polarkreises im Atlantik, vom Festland getrennt durch den Vestfjord. Die wichtigsten Inseln sind durch Brücken beziehungsweise Tunnel miteinander verbunden. Insgesamt haben die Lofoten ca. 24.000 Einwohner. Meterhoch ragen die markanten, dachförmigen Trockenfischgestelle entlang der Lofoten-Küste auf, gefüllt mit kopflosen, ausgenommenen Fischen, die man paarweise zusammengebunden hat. Sie zeugen von einer jahrhundertealten Tradition, die von jeher eine wichtige Wirtschaftsgrundlage der Lofoten-Fischer bildet, nämlich dem Konservieren der Fische durch einfaches Trocknen an der kalten Luft."

 

Gestern war es noch recht gemütlich an der Bar und man vergisst völlig die Zeit, weil einem um Mitternacht noch direkt die tief stehende Sonne ins Gesicht scheint.

Heute morgen das übliche Standardprogramm, ein feines Frühstück in der Lounge. Heute ist es noch ruhiger hier oben, weil viele Landausflüge schon zeitig losgehen, denn wir liegen schon seit 7 Uhr vor Leknes und heute wird getendert. Die Gäste werden nach ihrer gebuchten Tenderzeit den Booten zugeordnet, damit es möglichst reibungslos funktioniert. Wir haben aber gestern keine Möglichkeit gefunden, uns irgendwo fürs Tendern anzumelden. Wir fragen deshalb die Concierge in der Lounge, aber die ist fast ein wenig schnippisch und insgesamt eine Fehlbesetzung auf diesem Posten.

Letztlich werden wir als Suitengäste einfach und ohne viel Federlesens dazwischen geschoben. Unser gebuchter Ausflug startet erst 13 Uhr und so wollen wir vorher ein bisschen die Stadt erkunden. Es verkehrt ein Shuttlebus, die Preise für die Fahrkarten sind kein Schnäppchen und wie sich herausstellt, hätten wir uns das auch sparen können, weil es dem Buskutscher völlig gleichgültig ist, ob jemand einen Fahrschein hat. Nach kurzer Fahrt kommen wir im Zentrum von Leknes an, das meint zumindest der Fahrer, weil die Umgebung irgendwie nicht so aussieht. Aber es ist tatsächlich so, der Fahrer besteht darauf, dass das hier das Zentrum sein, also steigen wir aus und wir kommen uns recht verlassen vor. Die Häuser stehen recht weit auseinander und vor allem haben sie alle nur zwei Geschosse. Wir gehen die Hauptstraße erst in westliche, dann in östliche Richtung und resümieren, dass hier wirklich nicht viel los ist. Immerhin finden wir einen schönen Laden, wo es vorn alles gibt, was man Touristen andrehen könnte, im hinteren Teil gibt es Lampen und Elektroinstallationsmaterial. Endlich kommen wir zu Ansichtskarten, auch Postwertzeichen verkauft man uns bereitwillig. Die eine Serie Steckdosen sah auch recht hübsch aus, ich konnte aber widerstehen. Wir gehen noch bis zur Mall (nicht sehr groß und auch nur zwei Geschosse), wo wir mal wieder auf einen hervorragenden Herrenausstatter treffen. Es ist Samstag, und so bummeln auch die Einheimischen hier entlang.

Wir nehmen noch ein kleines zweites Frühstück in einem netten Bistro und lassen uns dann wieder zum Hafen zurück shutteln, wo unser Ausflug beginnen soll.

Mit dem Bus geht es zuerst an den Strand von Uttakleiv. Man könnte glauben, man wäre in der Karibik. Weißer, feiner Sand, türkisfarbenes Wasser, nur die Palmen fehlen, dafür links und rechts der Bucht schroffe, schneebedeckte Berge. Als nächstes steuern wir das Fischereimuseum in Sund. Hier stehen verschiedene alte Häuser und man kann alles bestaunen, was irgendwie mit der Fischerei zu tun hat. Es gibt auch eine Schmiede, in der man zuschauen kann, wie ein Schmied mit prähistorischen Maschinen kunstgewerbliche Artikel schmiedet, in einem Haus gibt es diverse Einrichtungsgegenstände von früher, einen alten Bootsschuppen und ein Haus, in dem ziemlich viele Motoren verschiedenster Größe stehen. Die meisten davon sind betriebsfähig, denn es führt ein Auspuffrohr durch die Wand nach außen. Zwei laufen auch tatsächlich, u.a. ein Einzylinder-Zweitakt-Motor und es ist eine rechte Freude, dem Aggregat beim arbeiten zuzuschauen. Das Beste sind freilich die kreisrunden Abgasringe, die das Ding ca. einmal pro Sekunde aus dem Auspuff stößt. Man fühlt sich an Meister Röhrricht erinnert.

Als letzten Punkt steuern wir die kleine Kirche von Flakstad aus dem Jahr 1780. Nach einem kurzen Fotohalt geht es dann zum Schiff zurück. Die zu kurz bemessene Zeit ist bei dieser Art Ausflügen immer das Problem. Die anderen Gäste können auch problematisch sein. Der Herr hinter uns fängt jedes Mal, wenn sich der Bus wieder in Bewegung setzt, nach zwei Minuten an, den Bus zu zersägen und als er wieder wach wird, macht er ein feines Bäuerchen. Aber bei diesem Ausflug war auch der Weg das Ziel, denn die Landschaft, durch die wir fahren, ist wirklich atemberaubend und so war es ein sehr schöner Ausflug. Geleitet wurde er von Marek, einem Tschechen aus Spindlermühle, wo er im Winter Skilehrer ist und im Sommer eben Reiseleiter in Norwegen. So etwas ähnliches hatten wir schon mal.

Das Auslaufen genießen wir bei einem Glas Champagner auf Deck 15. Leider klappt es nicht wie vorgesehen, denn am Anker hat sich ein Stahlseil verfangen. Erst wird versucht, durch nochmaliges Anker werfen den Fremdgegenstand zu entfernen, was natürlich nicht funktioniert, also muss das Lotsenversatzboot mit einer Flex aushelfen. Aber schließlich wird das Problem nach einer Stunde gelöst und wir nehmen Kurs Richtung Trondheim auf.

Eddi Erdnuss hat jedenfalls heute einen neuen Kumpel bekommen, wir konnten einfach an dem niedlichen Puffin nicht vorbei und in unseren Breitengraden gibt es so etwas nicht zu kaufen. Wir suchen übrigens noch nach einem Namen, also wer Vorschläge hat: her damit.

Zum Abendessen findet man uns wie immer im Buffet-Bereich des Gosch. Natürlich sind die anderen Restaurants auch sehr schön und bieten richtig gutes Essen an, aber hier hat man eben den Vorteil, dass man alles mögliche probieren kann und eben nicht à la carte essen oder das vorgeschlagene Menü nehmen muss. Und wenn mir der Sinn nach einem Bratheringsbrötchen als Nachtisch steht, dann kann ich das hier einfach machen. Im Außenbereich sitzt ein älteres Paar an einem Vierertisch und spielt Karten. Nebenan stehen die Leute mit gefüllten Tellern und suchen verzweifelt nach einem Platz zum Essen. Ohne Worte.

Nach dem Essen reiten wir in die Tui-Bar ein, wo wir auf Monika und Jörg treffen und über das heute erlebte plaudern. Später stoßen Wolfgang und Horst hinzu und so wird es ein kurzweiliger Abend. Schön, aber eigentlich nicht überraschend ist, dass uns dreien der herrliche Motor im Fischerei-Museum am besten gefallen hat. 

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Die Hatschis (Sonntag, 26 Mai 2024 08:19)

    Moinsen ihr Lieben, habt ihr denn auch mal Stockfisch probiert? Man merkt euch so richtig die Freude an organisierten Busfahrten an. Was soll’s , manche Dinge lassen sich anders nicht erkunden. Unser Vorschlag für den Neuzugang der Dresdener Reisegruppe wäre zum einen Paula Puffin oder Pamela Rotschnabel-Puffin. Schöne Weiterfahrt, danke für Bericht und Fotos. Bis denne.

  • #2

    Dorit (Sonntag, 26 Mai 2024 18:26)

    Hey, hey..wie man hier sagt. � nein, Stockfisch haben wir nicht probiert. Es ist wohl so, wenn man Stockfisch zubereiten will, dann muss dieses trockene Dingens für 2 Wochen gewässert werden. Hat uns jedenfalls unser gestriger Guide erklärt. Aber andere Reisende haben uns verraten, dass dieser dann wieder nasse Fisch wohl in Portugal regelmäßig auf den Speisekarten zu finden sei. Warum ausgerechnet Portugal entzieht sich unserer Kenntnis. � liebe Grüße und …PS: da heute Seetag ist/war, und wir uns nur zwischen Büffet, Liegen und Hängematte im Kreis bewegt haben, gibt es wahrscheinlich keinen neuen Eintrag heute. �

  • #3

    Die Hatschis (Sonntag, 26 Mai 2024 19:21)

    Och Nö, das könnt ihr nicht machen. Auch das macht immer Freude zu lesen. Viel Spaß in der TUI Bar und Stösschen.

  • #4

    Carsten (Sonntag, 26 Mai 2024 20:57)

    Hallo Ihr Sonnenverwöhnten Seefahrer,
    ich bitte um Entschuldigung, dass wir erst jetzt was von uns hören lassen. Wir hatten uns ja auf Eure Berichte und die schönen Bilder gefreut. Leider war die Woche bei uns etwas intensiv. Erst Familienausflug mit 27 Personen. Und dieses Wochenende war bei uns Spritzenhausfest. Dazwischen kamen noch einige ungeplante Dinge und zwischen Tür und Angel Eure Reiseberichte zu lesen wäre nicht die würdige Form. Haben dies also heute nach getaner Arbeit nachgeholt. Ihr habt ja richtiges Glück mit dem Wetter. Da muß man die sich völlig daneben benehmenden Mitreisenden irgendwie ertragen. Ihr habt ja auch angenehme Barbeisitzer gefunden. Euer Herr Erdnuss und sein Freund sehen ja richtig knifflig aus und passen hervorragend auf die Bilder. Im Museum steht ja ein Klappenschrank den ich noch nicht gesehen habe.
    Respekt vor Eurem Bergaufstieg!
    Wir wünschen Euch weiterhin schönes Wetter und werden jetzt regelmäßig lesen. Da Ihr jetzt vermutlich an der Nat sitzen werdet sagen wir mal Prost