Google sagt uns: "Agadir ist eine marokkanische Stadt, die an der südlichen Atlantikküste des Landes in den Ausläufern des Antiatlas-Gebirges liegt. Die Hauptstadt der Provinz Agadir-Ida Ou Tanane ist ein beliebtes Urlaubsziel mit Golfplätzen, einem breiten halbmondförmigen Strand und einer Uferpromenade mit Cafés, Restaurants und Bars. Die auf einem Hügel gelegene Kasbah von Agadir wurde 1960 bei einem Erdbeben zerstört. Die ursprüngliche alte Mauer ist jedoch noch erhalten."
Tja, liebe Leute, ich muss, so leid es mir tut, noch einmal auf die nackten Zahlen zurück kommen und die sind: die Temperaturdifferenz zwischen Dresden und unserem Aufenthaltsort beträgt derzeit
30 Kelvin. Sonne habt Ihr ja zumindest in Sachsen auch, also jammert nicht rum. Ansonsten ist unsere derzeitige Position 30°25.56' N 009°38.52' W. Bevor Ihr mit copy and paste zu Google Maps
rennt: das ist der Hafen von Agadir.
Heute Nacht hatten wir endlich mal ein bisschen Seegang, man merkt ja sonst kaum, dass man sich auf einem Wasserfahrzeug befindet. Blöd an der Sache war nur, dass sich unsere Taschenlampe in der
Schublade spontan den Rollbewegungen des Schiffes angeschlossen hat. Gehen die des Schiffes gemeinhin geräuschlos von statten, enden die der Taschenlampe mit hörbaren Anschlägen an den durch die
Schublade gesetzten Endpunkten der Bewegung. Schlaf- , Becks- und BBC-trunken lies sich das Problem nach einiger Zeit fixen. Wäre ja sonst langweilig, könnte man einfach so durchschlafen (BBC
meint hier nicht die britische Rundfunkstation, sondern einen Drink, der zu wesentlichen Teilen aus Baileys besteht).
Dank unserer galoppierenden Verkalkung ist unser für heute geplanter Ausflug nach Taroudant ins Wasser gefallen (über die Story mit den vergessenen Reisepässen hatte ich ja bereits berichtet).
TUI ist dabei so konsequent, uns am Verlassen des Schiffes zu hindern, selbst auf eigene Gefahr (hier war weit und breit kein Marokkaner zu sehen, der einen Pass hätte kontrollieren wollen) wäre
es also nichts geworden. Stornieren des bereits gebuchten Ausfluges war problemlos möglich, das Geld wird aber umgehend im Spa wieder angelegt.
Was tun wir also statt dessen? Richtig, wir nehmen die Annehmlichkeiten unserer schwimmenden Herberge dankbar in Anspruch. Will heißen, wir schreiten gegen 8 Uhr zum Frühstück, das erste Mal
nutzen wir dazu das „Atlantic“, also das große Bedien-Restaurant. Frühstück wird hier allerdings in Buffettform dargeboten, aber es ist alles deutlich gediegener als oben im Anckelmanns. Das
gefällt uns sehr gut. Weiteres Tagesprogramm: über die Reeling schauen und die Berber beim Feilschen um den Preis fürs Taxi beobachten, den Hafenarbeitern bei ihrer Arbeit zuschauen,
Sportmassage, Fußreflexzonenmassage, kleiner Snack im „Tag und Nacht“, in der Sonne liegen, Mittag essen, Eis essen, Mittagsschlaf halten. So ein Programm absolviert sich schließlich nicht von
allein.
Nachmittags schauen wir sicherheitshalber beim Volleyball nur zu, das war ganz schön anstrengend, aber die Jungs waren zu zwölft und sind ohne unsere Unterstützung klar gekommen. Vor dem
Abendessen sitzen wir noch ein bisschen in der Himmel & Meer Lounge auf Deck 12 und lassen unsere Blicke über Agadir schweifen. Abends begeben wir uns ins Gosch und lassen uns bedienen,
lecker Nordseekrabben, eine Fischsuppe, je ein Grillteller, eine rote Grütze, eine Creme brüllé und ein Teller Milchreis finden Einlass in unsere Münder.
Abends geht Dorit noch zum Malkurs. Das Resultat ist eine sehr gut gelungene Bleistiftzeichnung einer Muschel. Bildungsurlaub.
Vor und nach dem Auslaufen genießen wir die Atmosphäre und die Getränke in der TUI-Bar, während des Auslaufens um 22.30 Uhr gleitet lautlos die beleuchtete Stadt Agadir an uns vorüber.
Für die kommenden Tage gibt es eine spontane Programmänderung. Das Schlechtwettergebiet über den Kanaren bringt unsere Route durcheinander. Für den morgen geplanten Hafen Arrecife/Lanzarote ist
Windstärke 8 angesagt, da ist es natürlich unmöglich, dieses Schiff in einem Hafen sicher anzulegen. Die Windlast auf diesen Riesenklotz ist nicht zu unterschätzen, von der Seite betrachtet hat
das Schiffchen eine Aerodynamik wie eine Hellerauer Schrankwand. Statt dessen steuern wir direkt Santa Cruz de Teneriffe an, wo wir ursprünglich einen Tag später angekommen wären, und bleiben
dort zwei Tage. Für uns sind es natürlich dann drei Tage, da wir ja auf dem zweiten Teil der Reise noch einmal Teneriffa im Programm haben. Aber Sicherheit geht natürlich vor, ohne wenn und aber.
Teneriffa ist auch schön ;-)
An dieser Stelle möchte ich die geneigten Leser wie schon bei unserer letzten Reise bitten, sich nochmals mit dem Einsatz von Schnellkomposter-Pulver beim Menschen zu beschäftigen. Kennt da
jemand schon erfolgreiche klinische Studien? Unser Problem ist nämlich, dass die Verdauung keinesfalls mit dem Tempo der Nahrungsaufnahme Schritt halten kann, was sich in dauerhaftem Völlegefühl
niederschlägt. Sehr unschön das Ganze, aber man kann ja nun auch die Köche, die sich so viel Arbeit mit der Zubereitung der Speisen gemacht haben, nicht einfach so vor den Kopf stoßen und die
leckeren Sachen nicht verzehren. Das grenzte ja schon an Frevel. Also, wir sind da für Vorschläge offen. Und kommt mir keiner mit Sachen wie: „dann iss doch nicht so viel“!
Da wir bisher das Schiff noch nicht verlassen konnten, muss ich Euch leider weiter mit Bildern vom Schiff und den kulinarischen Genüssen langweilen. Bilder von Land und Leute folgen dann
hoffentlich morgen oder übermorgen. Und seht mir bitte die Qualität der Bilder nach, die sind so, wie sie aus der Kamera kommen.
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FilmFan48 (Freitag, 31 Dezember 2021 17:45)
Hallo Dorit und Olaf,
Ihr habt also wahnsinnigen Stress und müsst extreme Schwerarbeit leisten. Und die Waage ist auch nicht mehr Eure Freundin. Solche Schicksalsschläge sind natürlich bedauerlich, aber wo bitte ist das Foto, das die „Verbrechen“ von Dorit beim Malkurs zeigt?
LG Rudi
AngefrohrenerErzgebirger71 (Freitag, 31 Dezember 2021 17:45)
Na hallo ihr beiden,
zum Thema Schnellkomposter Test am lebenden Passagier könnte ich den Typ FDH-NDD’18 empfehlen. Denn nur Frisss die Hälfte, nimm das Doppelte soll wirklich helfen. Ich denke, ihr solltet euch da mal in den zahlreichen Bord Apotheken äh Bar’s dazu beraten lassen. So denn…bei dem Stürmchen immer schön festhalten…..woran auch immer…
Gruss vom Festland, winke winke
Susanne Hartig (Freitag, 31 Dezember 2021 17:46)
Fragt doch einfach mal die zwölf Volleyballer, ob die mit einwechseln spielen wollen � das kompostiert auch im gewisser Weise.
Endlich mal unbearbeitete Kameraqualität – lässt sich doch sehen!
Hellerauer Schrankwand �