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Tag 12 - Santa Cruz de La Palma/La Palma

 

Wikipedia lässt uns nicht dumm sterben:  "La Palma (vollständiger Name: La Isla de San Miguel de La Palma) ist die nordwestlichste der Kanarischen Inseln im Atlantischen Ozean und gehört zur Provinz Santa Cruz de Tenerife. Ihre Hauptstadt ist Santa Cruz de La Palma, und ihre größte Gemeinde ist Los Llanos de Aridane.

La Palma ist eine der geologisch jüngsten Inseln der Kanaren, deren Vulkanismus an vielen Kratern und Lavaströmen entlang der Vulkanroute auf der Cumbre Vieja und dem großen Krater der Caldera de Taburiente noch sichtbar ist. Sie ist mit 40 % Waldbedeckung im Vergleich zu den anderen Kanarischen Inseln die waldreichste und wird daher auch Isla Verde („Grüne Insel“) genannt. Da La Palma vom Massentourismus verschont geblieben ist, haben viele Orte der Insel ihren ursprünglichen Charakter erhalten."

 

 

Pünktlich um 8 Uhr machen wir in Santa Cruz de la Palma fest. Das Wetter lässt keine Wünsche offen, strahlend blauer Himmel, kein Wölkchen und so 22°C, kaum Wind. Die Überfahrt heute Nacht war auch recht entspannt, Dorit geht es wieder gut und so lassen wir uns das Frühstück schmecken. Wir gehen pünktlich von Bord, Cicar arbeitet zuverlässig und unkompliziert, reserviert war ein Corsa oder ähnlich, ausgereicht wird ein Zafira. Sehen wir wirklich schon so fett aus?
Unser Ziel ist ein Aussichtspunkt an der LP4, der Cumbre de La Caldera am Nordrand der Caldera de Taburiente, wo unsere Wanderung starten soll. Leider kommen wir nicht weit, da die LP4 heute gesperrt ist, läuft. Wir planen spontan um und unser neues Ziel heißt La Cumbrecita, ein Aussichtspunkt am südlichen Rand der Caldera de Taburiente. Laut unserer Karte führt eine Straße dort hinauf, aber für die Befahrung muss man sich eine Genehmigung im Informationszentrum am Rande von El Paso holen, was wir natürlich nicht wissen und deshalb muss unser Auto vor der Schranke stehen bleiben. Also nehmen wir die 6 km unter die Füße. Ein heftiger Aufstieg, aber es hat sich gelohnt, der Blick und den Urvulkan mit 9 km Durchmesser ist beeindruckend, die steilen Basaltwände sind teilweise über 1500 m hoch. Leider wird uns der Weg zu einer spektakulären Aussicht, dem Mirador de Las Chozas durch Bauarbeiten versperrt, auch hier bekommen wir noch die Folgen der Unwetter vor zwei Wochen zu spüren, eine heftige Erdlawine hat den Weg unter sich begraben und die Bauarbeiter sind grade dabei, das in Ordnung zu bringen. Sorry Thomas, aber Dein Foto bekomme ich auch nicht besser hin, im Gegenteil, bei mir sieht man auch noch, dass ich wieder wie ein Schwein geschwitzt habe (wobei Schweine per se überhaupt nicht schwitzen können). Meiner Meinung nach kann man diese Weite sowieso nicht auf einem Foto festhalten, das muss man körperlich auf sich einwirken lassen.
Für den Rückweg nehmen wir uns ein Taxi, die 6 km bergab sind nix für unsere Knie. Zurück am Auto geht es in Richtung Santa Cruz, wo wir durch die wirklich sehr schöne Altstadt bummeln und einen Kaffee konsumieren. Wir besuchen die Iglesia del Salvador, wo wir mal wieder die grenzenlose Respektlosigkeit der (vermutlich) deutschen Urlauber präsentiert bekommen. Wenn wir eine Kirche betreten, so setzen wir uns erst einmal hin, schauen in aller Ruhe und lassen die Kirche auf uns einwirken. Das kann auch mal etwas dauern. Dann noch ein oder zwei Fotos und fertig. Andere kommen rein, rennen zum Altar, bauen sich direkt davor auf und blitzen mit der kleinen Kompakten von Opa was die Akkus hergeben. Natürlich mit dem bewußten Quittungspieps für Autofokus und dem beliebtem Auslösegeräusch - katsching. Dann noch ein Blitz ins Kirchenschiff hinein und husch, sind sie wieder raus. Einer dreht ein Video und das Ding spielt doch wirklich jedes Mal, wenn er Start oder Stop drückt, einen melodiösen Vierklang ab. Ich bin ja heilfroh, dass mein neues Spielzeug einen Silent-Mode hat, und selbst der kommt mir zu laut vor...
Die Markthalle scheint gänzlich ihren Betrieb eingestellt zu haben, na gut, dann essen wir an der Strandpromenade eben noch einen Eisbecher. Mehr durch Zufall stoßen wir auf die Balcones típicos, die ein schönes Motiv ergeben.
Schließlich geben wir unser Auto zurück und sind pünktlich wieder an Bord, heute ist bereits 18 Uhr auslaufen nach Teneriffa.
Zurück an Bord hält mich eine große Hand direkt an der TUI-Bar auf. Watt mutt, datt mutt, ein Becks verdampft direkt in meiner Kehle. Und Iwan, der Barkeeper freut sich, dass er mir ein frisches Pils reichen konnte.
18 Uhr laufen wir pünktlich aus Santa Cruz de la Palma aus, nach wie vor bei herrlichstem Wetter. Später machen wir das Anckelmanns und das Gosch unsicher, es ist wie nicht anders zu erwarten, sehr schmackhaft. Und um etwas sinnvolles zu tun, reiten wir nahtlos in die TUI-Bar ein, wo heute die ganze Zeit erstaunlich wenig los ist. Uns soll es recht sein. Wir süffeln leise vor uns hin, beobachten die Leute und zerreißen uns das Maul, wie manche Leute durch die Gegend rennen. Ansonsten bleibt anzumerken, dass mein Ruf an der Bar nachhaltig geschädigt ist, ich möchte das an dieser Stelle aber nicht weiter vertiefen.
Neben uns sitzt ein Pärchen und die ganze Zeit nuckeln sie an einem Grüntee und einem stillen Wasser rum. Nun ja, muss ja jeder selbst wissen, aber irgendwie war der Grundgedanke einer Bar eigentlich ein anderer. Wir gehen jedenfalls zufrieden, satt und auf keinen Fall durstig zu Bett.

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Kommentare: 1
  • #1

    Anonymous (Freitag, 31 Dezember 2021 17:59)

    Sehr schade, daß euch der obere Aussichtspunkt verwehrt geblieben ist, zumal auch kein Wölkchen am Himmel. Durften das Schauspiel damals, bei einem prall mit Wolken gefülltem, Krater genießen. Als wir dann am La Cumbrecita ankamen
    (Damals durfte man einfach so hoch fahren (Beileid an die wunden Füße)), hatten sich die Wasserdampfmassen in Wohlgefallen aufgelöst und wir konnten den Blick, den auch ihr hattet, genießen. Im Mai kam dann noch ein wunderbarer Piniengeruch dazu. Man da kommen schöne Erinnerungen hoch. Auch schade, daß die Markthalle nicht „on air“ war, denn wir fanden das damals sehr toll und entspannt (ohne Passionsfrüchte kaufen zu müssen). Nun ja Zeiten ändern sicht und Straßen sind ab und an gesperrt. Dennoch denke ich, hat sich dies Insel gelohnt. Danke für die „Extrawurst“ und die Bilder. Jeden Ort wiedererkannt, Top. Über die Entgleisungen der (vermutlich) deutschen Urlauber, kann man wahrscheinlich einen separaten Blog schreiben. Aber immer wieder jeden Morgen der Lacher beim „Nachvollziehen“. Da kommt mir die Idee mit den 3 Schweinen und den Zahlen 1,2 und 4. Wäre doch mal nen Versuch wert. Stimmt ist schwierig, denn wo sollt ihr die Schweine hernehmen? Wünschen noch eine gute Reise und vielen Dank für für die Auffrischung unserer Impressionen.