Anreise

Vorweg: Vielen Dank für die fleißigen Kommentar-Schreiber, macht weiter so :-)

Pünktlich 8.30 Uhr holt uns unser VIP-Shuttle zu Hause ab, an dieser Stelle nochmals vielen Dank an Sven! Pünktlich auf die Minute nimmt unser IC 2048 seine Fahrt auf, problemlos erreichen wir ebenso pünktlich Hannover. Hier haben wir fast eine Stunde Aufenthalt, die nutzen wir und trinken auf dem Bahnhofsvorplatz ganz entspannt einen Kaffee und lassen uns von der Sonne verwöhnen. Im RE nach Bremerhaven geht es beim Einsteigen etwas ruppig zu, aber wir lassen uns ja erster Klasse transportieren, da bekommt man von den Szenen um die Sitzplätze in der zweiten Klasse nicht so viel mit. Fazit: der relativ geringe Mehrpreis für die erste Klasse hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Vollkommen fahrplantreu erreichen wir exakt um 16.31 Uhr Bremerhaven Hbf. Wir greifen uns ein Taxi, der Fahrer ein gebürtiger Brandenburger, der hier seit nunmehr 30 Jahren lebt. Er gibt uns während der Fahrt noch ein paar Tipps was das Abendessen angeht, im Nachhinein stellen sie sich alle als nutzlos heraus.

Wir checken in unserem Hotel ein, aufgeräumt und sauber, gibt nix zu meckern. Die Lage ist sehr schön, direkt zwischen der Weser und dem Neuen Hafen gelegen. Ringsum ziemlich große und hässliche Wohnwürfel mit Blick aufs Wasser. Na ja, muss man mögen und vor allem bezahlen können.

Wir machen uns auf den Weg in die Altstadt (sofern man das in Bremerhaven so nennen kann). Am 18. September 1944 wurde das Stadtzentrum von der Royal Air Force gewissermaßen radikal umgestaltet, das Resultat waren 618 Tote, 1193 Verletzte und 2670 zerstörte Gebäude. Der Bummel am alten Hafenbecken ist sehr schön, es herrscht eine maritime Atmosphäre, die man ja haben möchte, wenn man ans Meer fährt. Wir trödeln die Fußgängerzone entlang, die gleichen Ketten wie überall. Es beginnt zu regnen und wir retten uns in das Columbus Shopping Center. Nix für ungut, aber hier bekommen wir nun wirklich Heimweh, mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Als wir uns mit dem Nötigsten eingedeckt haben, hat es draußen aufgehört zu regnen und gelenkt durch unsere knurrenden Mägen führen unsere Schritte in eine Nebenstraße, wo wir spontan beschließen, dem „Restaurant Am Theaterplatz“ unsere Aufwartung zu machen (witziger weise gibt es keinen Theaterplatz in Bremerhaven). Schon nach kurzer Zeit ist klar, dass das eine sehr gute Entscheidung war. Wenn jemals der Begriff „gutbürgerlich“ definiert werden müsste, dann nehme man ein Foto vom Inneren dieser Location. Aber es ist alles gut, sauber, ordentlich, ein Kellner, der seinen Job mit eben soviel Sachkunde wie Freude versieht. Wir machen den Fehler, seiner Empfehlung zu folgen, als Resultat steht eine Fischplatte „Sail“ mit sieben Fischsorten vor uns, die locker für vier Personen reichen würde. Wir mühen uns redlich und fast schaffen wir es, alles zu vertilgen. Dorit muss aber kurz vor Ende kapitulieren. Trotzdem bekommen wir Lob, das würden nicht viele schaffen.

Ringsumher sitzen etliche Leute, die so wie wir morgen auch an Bord der MeinSchiff  5 gehen werden. Aber alles was recht ist, der Bulettenschmied hier kann sich mit den Köchen auf dem Schiff messen. Zum Schluss noch ein kleines Pils und einen Bommerlunder, dann machen wir uns auf den Heimweg, der schon schwer fällt nach diesem Ranzenspanner. Wir kommen noch in einen kleinen Regenschauer, einen Regenbogen sehen wir auch noch. Wir bummeln zurück ins Hotel und lassen den Tag in aller Ruhe auf dem Zimmer ausklingen.

PS: Irgendwie haben sich zwei blinde Passagiere in unser Gepäck gemogelt, die auch immer wieder unvermittelt ins Bild drängen...