Tag 5 - Olden

 Bei den Jungs von www.kreuzfahrertipps.de erfahren wir zu unserem heutigen Ziel Olden:

"Olden liegt am östlichen Ende des Innvikfjords, eines Nebenarms des Nordfjords. Bis zum offenen Meer sind es über 100 km.

Olden mit seinen etwa 500 Einwohnern hat sich auf den Kreuzfahrttourismus eingestellt. Auch gibt es einige Geschäfte in der Nähe des Anlegestegs. Es ist allerdings noch nicht von Kreuzfahrern überlaufen. Ein norwegischer Reiseführer berichtete, dass im Laufe des Jahres 2018 insgesamt 68 Kreuzfahrtschiffe Olden anlaufen würden. Der Ort liegt eingebettet in eine wunderschöne Landschaft und lädt. zum Wandern oder zu kleinen Bootsfahrten ein. Von hier kann man Wasserfälle und den nahe gelegenen Briksdal Gletscher erkunden. Nicht weit entfernt von Olden befindet sich auch die angeblich weltweit steilste Seilbahn."

Ewiges Eis

 

Heute erreichen wir pünktlich 7.30 Olden. Tiefe Wolken ziehen durch den Fjord und geben der Landschaft etwas mystisches. Wir gehen es heute gemütlich an, unser Ausflug ist erst nachmittags. So bummeln wir nach einem ausgiebigen Frühstück in das Städtchen hinein. Das ist sehr überschaubar, immerhin gibt es ein paar Läden und eine Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Die Häuser sind alle sehr gepflegt und weit verstreut, das Tal weist wie alle Gletschertäler die Form eines U auf und so sieht die Landschaft irgenwie aus wie auf der Modelleisenbahn.

Bevor unser Ausflug zum Briksdal-Gletscher startet, stärken wir uns noch etwas am Buffet. Der Briksdal-Gletscher ist ein westlicher Nebenarm des größten Festlandsgletschers in Europa, des Jostedalsbreen. Mit dem Bus geht es dann dem Tal folgend Richtung Gletscher. Im Tal bildet der Abfluss drei herrliche Seen, die Farbe ist satt türkis. Das kommt von den Sedimenten, die das Gletscherwasser mitführt, erfahren wir von Martha, unserer Reiseleiterin aus Gran Canaria und Tierärztin von Beruf (irgendwie logisch, oder?). Sie lebt seit fünf Jahren in Norwegen und gibt uns viele Tipps rund um das heutige Leben in Norwegen.Weiterhin erfahren wir, dass auf den meisten Bauernhöfen die Wohnhäuser weiß, die Ställe rot und die Häuser der „Rentner“ gelb sind. Geschuldet ist dies der Tatsache, dass der für die weiße Farbe nötige Kalk sehr aufwändig und kostenintensiv von der Küste heran geschafft werden musste. Die für die rote Farbe benötigten Ausgangsmaterialien waren jedoch vor Ort vorhanden und daher wesentlich preiswerter zu haben.

Wir erreichen den Ausgangspunkt unserer Wanderung und machen uns auf den Weg, der ca. 2,5 km lang ist. Selbst hier für das letzte Stück kann man sich noch mit speziellen Wagen fahren lassen (sehen einem Golfcar ähnlich). Die Menschen bewegen sich immer weniger. In einigen Generationen wird die Evolution dafür sorgen, dass die Leute keine Füße mehr haben. Dabei ist der Weg sehr gut ausgebaut und die Steigung überschaubar. (Anm. d. Reisebegleitung, also von Dorit: Die Steigung ist vielleicht für Leute überschaubar, die auch den Rest Jahres dauernd auf Treppen oder Leitern oder Türmen hinauf- oder hinunter hampeln. Für alle anderen Menschen sind die Steigungen eine ziemliche Herausforderung! Und ohne meine Wanderstöcke wäre ich dort nicht halb so grazil bergan gestapft.) Das Wetter spielt leider nicht mit, fast die ganze Zeit haben wir leichten Sprühregen. Unterwegs muss man auf einer Brücke den tosenden Fluss überqueren, und spätestens hier ist man dann auch ohne Regen vollkommen durchnässt.

Oben am Gletschersee empfängt uns ein herrlicher Anblick. Steile Felswände, deren Gipfel in den Wolken verschwinden, der hellblaue Gletscher und das türkisfarbige Wasser des Gletschersees. Leider hat sich der Gletscher seit 1999 zurückgezogen, damals reichte er noch bis in den Gletschersee hinein. Wir genießen den Anblick und lassen den Ort auf uns wirken, bevor wir uns an den Abstieg machen. Unten erwartet uns ein hervorragendes Kuchenbuffet und lecker Kaffee. Wir belohnen uns für den Gewaltmarsch und anschließend bringt uns der Bus zurück zum Schiff.

In der Sicherheitsschleuse steht ein ganz besonders kluger Mensch hinter mir. Ich brauche immer ein wenig länger, weil ich Jacke, Rucksack, Kamera und ein Schälchen mit Armbanduhr, Brille, Geldbörse in den Röntgenkasten schieben muss. Mitten in meinen Verrichtungen klatscht der Tölpel seinen Rucksack aufs Band und schiebt wie ein Berserker seinen Mist durch. Als ginge es dadurch schneller. Hinten ist er so fitzig, dass er ohne seine Jacke wegrennt. Der muss einen tollen Urlaub haben, so entspannt, wie der mir vorkam.

Zu Abend hauen wir uns im Anckelmanns den Ranzen voll. Heute klappt es endlich mal, dass ich eine von den kleinen Schweine-Suschi-Kugeln erhasche. Diese zusammen mit einer Scheibe frischem Artisanbrot, dazu ein frisch gezapftes Pils, da ist die Welt in Ordnung.

Wir beobachten tatsächlich Leute, die ihre Karaffe von der Kabine (die dazu dienen soll, sich am Wasserspender auf der Etage gekühltes Trinkwasser zu holen) ins Anckelmanns mitbringen und diese randvoll mit Rotwein wieder rauszerren. Voll Panne, als ob es nicht an jeder Ecke eine Bar gäbe, wo es exakt diesen Wein und noch viele andere leckere Getränke gibt...

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Kommentare: 5
  • #1

    Die Hatschis (Montag, 12 August 2019 21:44)

    Man ihr seid ja super, nehmt jede Herausforderung an und seht dabei noch richtig zünftig aus. Weiter so und danke für die tollen Fotos.

  • #2

    Susie (Montag, 12 August 2019 22:17)

    Die Farbe des Wassers. Unglaublich.

  • #3

    AT&E (Dienstag, 13 August 2019 06:40)

    Hammer!!!!

  • #4

    MaMo Sentkowski (Dienstag, 13 August 2019 07:59)

    Schade das es mit dem Wetter nicht so toll war. Dafür sind die Fotos aber wieder klasse. Bei der Nachbearbeitung werden da sicher noch Traumfotos entstehen.

  • #5

    Carsten (Dienstag, 13 August 2019 23:37)

    Ja, die mitreisenden Fahrgäste sind oft eine große Herausforderung. Hatte eigentlich schöneres Wetter für Euch bestellt.