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Mainz/Koblenz

Wikipedia hält folgende Informationen für uns bereit: "Mainz ist eine über 2000 Jahre alte von den Römern gegründete Stadt. Sie ist die Hauptstadt und mit über 200.000 Einwohnern die größte Stadt des Landes Rheinland-Pfalz. In ihren Mauern beherbergt sie die Johannes Gutenberg-Universität und das römisch-katholische Bistum Mainz. Sie ist eine der drei Hochburgen des rheinischen Karnevals. Auch im Sommer werden große Feste gefeiert. Mag auch die Stadt und seine Bewohner im Gegensatz zu den benachbarten Wiesbadenern etwas provinziell wirken, hier wird Lebenslust genossen, der rheinhessische Wein und das milde Klima sorgen für die lockere Atmosphäre. Mit dem Staatstheater, vielen Museen und privaten Bühnen ist Mainz reich an Kultur und Sehenswürdigkeiten."

Heute gibt es schon ab 7.30 Uhr Frühstück und pünktlich 9 Uhr machen wir in Mainz fest. Trotz drückender Hitze machen wir uns auf den Weg Richtung Altstadt. Leider treffen wir zuerst auf den neueren Teil der Stadt und der ist häßlich wie die Nacht. Überall stehen Marktbuden, heute ist Wochenmarkt und pandemiebedingt sind die Buden über einen sehr großen Bereich verstreut. Das ist eigentlich ganz prima, so ist dazwischen genug Platz und es gibt kein Gedränge. Das Angebot ist sehr vielfältig, besonders schön sind aber Obst und Gemüse aus eigenem, regionalem Anbau. Eigentlich schade, dass wir verpflegt werden, man könnte viele schöne Sachen kaufen.

Schließlich finden wir noch die richtige Altstadt und die kann sich sehen lassen. Auch hier gibt es viele kleinere Läden, die keiner Kette angehören. Die Dresdner Innenstadt kann man dagegen vergessen.

Wir genehmigen uns noch einen Kaffee, besuchen noch den Kreuzgang des Doms (der Dom selbst ist leider geschlossen) und bummeln dann zurück zum Schiff. Es gibt ein kurzes Briefing, wer welche Kofferanhänger für welchen Transfer nehmen muss (ich wette, dass es nicht alle begriffen haben) und noch eine Anleitung zum Ausfüllen des Gästefragebogens.

Wir sind schon wieder stromabwärts unterwegs, man reicht uns das Mittagessen und wir tauchen in das Tal am Mittelrhein ein. Schnell suchen wir uns ein schattiges Plätzchen auf dem Sonnendeck und genießen die Fahrt durch diese eindrucksvolle Flusslandschaft. Der Kreuzfahrtdirektor gibt dazu die passenden Erklärungen. Leider sitzen in unmittelbarer Nähe andere Gäste. Um es kurz zu machen: die Evolution hat viele tausend Jahre gebraucht, um das menschliche Hirn zu dem zu machen, was es heute ist (nicht bei allen hat es gleich gut geklappt). Aber was hier durch das Hirn der Leute produziert und sich anschließend durch die Münder Bahn in die Umwelt bricht, spottet jeder Beschreibung. Ich bin kurz davor, mich in Koblenz für eine Bluttransfusion anzumelden, so stark ist mein Ohrenbluten. Ich weiß, dass hier Leute mitlesen, die  ich nicht persönlich kenne und ich möchte mich daher für meine direkte Ausdrucksweise entschuldigen, aber ich kann nicht anders. So gehaltvolle Sätze wie etwa: „Ein guter Eiswein ist schon gut“ und ansonsten die Erzählungen, wer wann aus der Familie woran gestorben ist, das will in dieser Situation wirklich keiner wissen. Und ich empfinde es einfach als schlechtes Benehmen, wenn sich Leute in Gesellschaft Unbeteiligter in einer ohrenbetäubenden Lautstärke über solche Themen austauschen, währenddessen jemand sich vorn die Mühe macht, die Sehenswürdigkeiten der Gegend zu erklären.

Aber egal, der Schönheit der Landschaft tut das keinen Abbruch. Eine Burg reiht sich an die nächste, Weinberge und dazwischen kleine Orte, die sich ins Rheintal quetschen. Und wir sehen endlich die Loreley, die ich mir im Geiste eindrucksvoller vorgestellt hatte. Wenn ich ehrlich sein soll, der Basteifelsen gefällt mir besser.

Bei Affenhitze erreichen wir 17.30 Uhr Koblenz. Ich gehe noch eine Runde durch die Altstadt, hübsch anzuschauen und alle Kneipen voll. 19.30 Uhr gibt der Kapitän noch seinen Abschiedstoast, danach Abendessen mit Eistorte und Wunderkerzen und allem Bohei. Im Anschluss gehen wir noch eine Runde zum Doitschen Eck wie sich das für einen richtigen Doitschen gehört. Eigentlich wäre heute "Rhein in Flammen", aber das ist wegen Corona abgesagt. Um Krawalle und unerlaubte Zusammenrottungen zu vermeiden, ist allerhand Polizei unterwegs, es bleibt aber alles ruhig. Wir verbringen unseren letzten Abend auf dem Sonnendeck zusammen mit Max und seine Mama, es ist ein sehr schöner und gemütlicher Abend.

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Kommentare: 1
  • #1

    Susie (Mittwoch, 12 August 2020 21:10)

    Sehen in Mainz alle Ampeln so aus? Über die interessante Gästeschar haben wir uns ja gestern schon unterhalten. :-D