Heute beginnt der Tag mit herrlichem Sonnenschein und so testen wir zunächst mal das Frühstück. Dieses ist wirklich hervorragend, sowohl was Vielfalt wie auch Qualität und Geschmack angeht. Auch der Service ist erstklassig, mit dem Hotel haben wir einen guten Griff gemacht, auch wenn es kein Schnapper war. Dieses Haus ist aber im wahrsten Sinne preis-wert.
Nach dem üppigen Frühstück machen wir uns auf den Weg Richtung Norden, heute steht der Parc Natural de s'Albufera auf dem Programm. Dieses ehemals 2850 ha große Feuchtgebiet wurde ab 1863 von Briten trockengelegt, dies gelang aber nicht und so blieb das heute noch 1650 ha große Feuchtgebiet erhalten und wurde 1988 unter Naturschutz gestellt. Hier leben u.a. viele Vögel, es ist auch als Zwischenstation für den Vogelzug von Bedeutung. Es gibt mehrere Beobachtungshütten, wo man den Vögeln sehr nahe kommt. Aus Sicht des Fotografen sind die Hütten suboptimal, weil zu hoch und viele so ausgerichtet, dass man Gegenlicht hat, aber es geht ja nicht nur nach den Fotografen. Der Eintritt ist frei, man muss sich lediglich im Informationszentrum anmelden. Wir verbringen einige Stunden hier, die Ausbeute ist leider nur mäßig, da der Vogelzug schon vorbei ist. Schön ist es trotzdem immer wieder. U.a. sehen wir Stelzenläufer, Säbelschnäbler, einen Fischadler, Rohrweihen und viele Kuhreiher.
Später fahren wir nach Port d Alcudia rüber, ein wenig an der doch ziemlich hässlichen Strandpromenade bummeln, in einem hübschen Cafe nehmen wir eine Stärkung in Form von Eis, Waffeln und Kaffee zu uns. Es stehen hier viele Läden und Restaurants leer oder sind noch geschlossen, weil noch nicht viele Urlauber da sind. Wenn nun nicht jeder Laden, wo Strohhüte und Schwimmtiere verkauft werden, wieder öffnet, ist das vielleicht zu verkraften. Aber natürlich hängen da überall Schicksale und Existenzen dran, ganz klar. Vielleicht wandelt sich der Tourismus auch nachhaltig, etwas weniger Touris als vor Corona täten der Insel hier und da ganz gut. Man wird es sehen...
Wir machen uns auf den Heimweg, geraten tatsächlich in einen Stau und steuern unterwegs noch das Mallorca Fashion Outlet an. Hier gibt es Läden aller nennenswerten Label, ob die Preise nun wirklich günstiger sind, sei mal dahingestellt. Aber so sehr wir uns auch bemühen, wir werden in diesem Leben keine Shopping-Löwen mehr. Unser Umsatz bleibt unter 50 € und so staunen wir einmal mehr über die vielen Leute mit den riesigen Einkaufstüten. Irgendwie brauchen wir nichts von alle dem, was uns hier feilgeboten wird.
Wieder zurück in Port Soller machen wir uns nach einer kurzen Pause daran, ein nettes Fleckchen zum Essen zu suchen. Es gibt etliche Etablissements, wo draußen die Karten in großen, bunten Bildern auf dem Fußweg stehen. Dafür können wir uns nicht erwärmen, und so schlendern wir weiter bis fast ans Ende der Bucht, wo wir in einem „richtigen“ Restaurant vorzüglich speisen. Da steht jemand in der Küche, der sein Handwerk versteht und der Service ergänzt dies auf angenehme Weise. Mit straff gespannten Ranzen treten wir kurz vor Sonnenuntergang den Rückzug ins Hotel an, wo wir den Tag auf dem Balkon bei Wellenrauschen ausklingen lassen.
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Die Hatschis (Montag, 17 Mai 2021 22:42)
Danke Ole für deine super Performance. Man ist beim Lesen deiner Berichte fast selbst vor Ort. Und die schönen Fotos, ich hab voll Lust auf Shopping �
Susie (Dienstag, 18 Mai 2021 22:28)
Unterhaltsame Urlaubslektüre, wie immer. Nicht weniger habe ich erwartet. :-) Ich freue mich, dass die Gastronomie inzwischen wieder geöffnet hat, und das touristische Leben für die Betreiber langsam (und vielleicht neu geordnet) seinen Lauf nimmt.
Zumindest die Fotosausbeute der Shopping Malls ist doch gut. :-)