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Tag 3 - Stockholm

Die Website visitsweden.de verrät uns über unser erstes Reiseziel folgendes: "Stockholm ist als einladende Metropole bekannt, die jeden begrüßt, so wie er ist. Die moderne urbane Kultur der schwedischen Hauptstadt steht im Einklang mit jahrhundertealter Geschichte und Liebe zur Natur. Besuchern bietet Stockholm Sehenswürdigkeiten in Hülle und Fülle. Wenn man bedenkt, dass sich die Stadt über 14 Ostseeinseln erstreckt und mehr als 50 Brücken hat, versteht man den Spitznamen „Venedig des Nordens“: Immer wieder schweift der Blick über das Wasser. 

 

Durch die Lage im Norden und an Schwedens Ostküste durchläuft Stockholm vier ausgeprägte Jahreszeiten. Im Sommer wird’s warm - manchmal sogar heiß - und nachts nur kurz dunkel. Die Winter changieren zwischen mild-verregnet und eisig-verschneit. Im Herbst verfärben sich die Stadtparks für ein paar Wochen ganz spektakulär, und den Frühling begrüßen die Einheimischen, indem sie sich in Decken wickeln und in Restaurants und Cafés im Freien einen Drink genießen."

 

 

Noch vor Sonnenaufgang klingelt heute mein Wecker 5.50 Uhr. Wir fahren durch die Schärengärten nach Stockholm und das will ich mir nicht entgehen lassen. Und was soll ich sagen, es hat sich gelohnt. Es ist unbeschreiblich schön, wie das Schiff in absoluter Ruhe fast lautlos durch das Wasser gleitet, während es dämmert und die Sonne aufgeht. So etwas kann man nicht beschreiben, auch die Bilder geben diese einmalige Atmosphäre nicht wieder, das muss man selbst erlebt haben, genau wie die morgendliche Einfahrt in den Geiranger-Fjord in Norwegen. Nachdem die Sonne aufgegangen ist, fahren wir durch ein dichtes Nebelfeld und die Stimmung ist wirklich mystisch.

Schließlich treibt uns aber der Hunger zum Frühstück, wo ich Tui aus verschiedenen Gründen mindestens einen Stern abziehen muss. Wie immer jammern auf hohem Niveau, aber sie nehmen ja genug Geld dafür und da hat man eben eine gewisse Erwartungshaltung und vor allem wissen wir aus der Vergangenheit, dass sie es besser können. Einige Mitreisende tragen durch ihr Benehmen auch nicht dazu bei, dass es insgesamt besser wird. Uns schmeckt es trotzdem, vor allem nach dem am Morgen erlebten.

9.45 Uhr machen wir in Stockholm fest und zu Fuß erkunden wir die Altstadt, den Königspalast, den Reichstag. Stockholm ist ja praktisch wie Venedig: überall Wasser und Kanäle. Wir gehen in Richtung des neueren Zentrums, überall sehr pompöse und repräsentative Häuser verschiedener Epochen. Wir nehmen einen kleinen Imbiss in einem Bistro, lecker und weniger teuer als vermutet. Die Toilette ist aber der Hit: auf der Türklinke sind 6 mikroskopisch kleine Taster aufgebracht, nummeriert von 1 bis 6. Und nur wenn man den richtigen Code 2233 auf diesen Winzlingen trifft, heißt es Wasser marsch. Barrierefrei ist anders, ich seh die Knöppe kaum trotz Lesebrille.

Wir schlendern in den modernen Teil der Stadt, viele gut gekleidete Menschen, Armut scheint hier nicht das große Thema zu sein, zumindest hier nicht sichtbar. Wir durchqueren eine gewaltige Mall, in der es mindestens drei reine Herrenausstatter mit großem Sortiment gibt, daran können sie die Läden in Deutschland mal ein Beispiel nehmen. Auf dem Weg zurück zum Schiff streifen wir noch einmal die Altstadt, die Läden dort drin braucht im Prinzip kein Mensch, aber das ist gefühlt in allen Touristen-Hotspots so.

Zurück auf dem Schiff gönnen wir uns einen Kaffee und etwas Süßkram, dabei sitzen wir im Außenbereich des Anckelmanns im Freien und genießen bei herrlichem Sonnenschein den Blick auf Stockholm. Nach dem Auslaufen um 15.45 Uhr verholen wir uns nach ganz vorn auf das X-Sonnendeck, was nur den Suitengästen vorbehalten ist. Hier haben wir unsere Ruhe und genießen den Blick voraus. Die Fahrt geht wieder durch die Schären und in der Abendsonne wirken sie natürlich ganz anders als in den Morgenstunden. Aber es ist genauso faszinierend wie heute früh. Wir müssen dieses Vergnügen nur kurz unterbrechen, weil wir ja noch einen Termin im Spa haben. Die Massagen tun uns nach 12 Kilometern über Altstadtpflaster auch wirklich gut.

Zu Abend sieht man uns im Gosch die Teller füllen, es ist alles lecker und tatsächlich essen wir mal wieder mehr, als uns gut tun würde. An einem Tisch in der Nähe nimmt ein Paar in unserem Alter Platz, sie hasten zum Buffett, holen sich jeder ein paar Happen und sind nach weniger als 10 Minuten wieder verschwunden. Sowas finden wir traurig, vom Schiff kommen sie ja nicht runter und ein bisschen mehr Zeit zum Essen sollten man sich schon nehmen.

Später rücken wir noch auf die TUI-Bar vor, dort ist es allerdings heute schwer, einen Platz zu ergattern. Wir sitzen etwas abseits an einem Tisch, und doch erspäht uns der Barkeeper und sobald ein Getränk zur Neige geht, wird nach kurzen Blickkontakt ein neues eingefüllt. Die Jungs sind schwer auf Zack, das muss man ihnen lassen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Hatschis (Freitag, 23 September 2022 07:12)

    Tolle Morgenstimmung hast du eingefangen. Euer Bericht macht Lust auf Stockholm.

  • #2

    Susie (Samstag, 01 Oktober 2022 21:18)

    Schwedisches Süßgebäck ist einfach einmalig und unwiderstehlich. Text und Bilder klingen, als ob Ihr überwältigt seid.