Die Website wikivoyage.org schreibt folgendes zu unserem letzten Reiseziel: "Kopenhagen (dän. København, swe. Köpenhamn) ist die Hauptstadt Dänemarks. Auf der Insel Seeland gelegen, gehört sie mit einem Teil des südlichen Schwedens zur Öresund-Region. Sie ist mit 1,7 Millionen Einwohnern im gesamten Ballungsraum (Hovedstadsregionen) die größte Stadt in Skandinavien.
Die dänische Hauptstadt ist ein erholsamer und extremer Kontrast zum kleinräumigen und sehr ruhigen ländlichen Dänemark. In Kopenhagen pulsiert das Leben besonders in der Altstadt und wird durch ein umfangreiches Kulturleben und die Studenten geprägt.
Kopenhagen bietet viele Möglichkeiten von Museen, Architektur über Nachtleben und eher ruhigere Plätze. Die Stadt bildet einen Übergang zwischen Mitteleuropa und Nordeuropa. Dies drückt sich einerseits in der Architektur, aber auch bei den Leuten und der Atmosphäre aus."
Der große Vorteil an einem Seetag wie gestern ist, dass es in der Früh kein Anlegemanöver mit Bugstrahlern gibt, die die Kabine etwas schütteln. Heute werden wir kurz vor sieben durch Vibrationsalarm geweckt, denn wir machen pünktlich in Kopenhagen fest. Der Blick vom Balkon ist zunächst nicht so viel versprechend, aber das kann sich ja noch ändern. In bewährter Weise frühstücken wir in Ruhe und machen uns dann auf den Weg. Es gibt einen Shuttle-Bus, denn wir liegen draußen vor der Stadt am Oceankaj Cruise Terminal, das sind gut 8 km bis ins Zentrum. Die Schlange ist zwar beträchtlich, aber es geht trotzdem ziemlich schnell und so sind wir gegen 9.30 Uhr in der Stadt, wo uns der Bus ganz in der Nähe der kleinen Meerjungfrau absetzt. Wie sich das für ordentliche Touristen gehört, wird die natürlich fotografiert und es gelingt mir sogar ein Foto ohne weitere Menschen. Anschließend bummeln wir immer entlang am Wasser weiter Richtung Zentrum und erreichen nach kurzer Zeit Schloß Amalienborg, wo die Familie König residiert. Zwar stolzieren die kostümierten königlichen Sicherheitsnadeln vor der Hütte auf und ab, aber wegen uns macht sich offenbar keiner die Mühe, mal ans Fenster zu kommen. Dann gehen wir eben weiter und statten als nächstes Frederiks Kirke einen Besuch ab. Das ist eine evangelische Kirche aus dem 18. Jahrhundert und sie hat größte Kuppel in ganz Skandinavien. Und in der Tat ist das Bauwerk von innen sehr beeindruckend. Wir lassen die Kirche eine Weile auf uns wirken und verbinden das gleich mit einem kleinen Päuschen. Weiter geht es nun in Richtung Nyhavn. Das ist im Grunde ein Stichkanal vom eigentlichen Hafen zum Kongens Nytorv (Königsplatz). Viele bunte Giebelhäuser an beiden Seiten des Kanals entstanden im 18. und 19. Jahrhundert. Es erinnert ein wenig an Bryggen in Bergen, nur das dort die Häuser alle aus Holz sind. Unten in den Häusern sind unendlich viele Kneipen und Restaurants drin, in einem kleinen Cafe nehmen wir einen Kaffee und Dorit eine Waffel. Die Preise sind wie zu erwarten recht hoch, Kopenhagen zählt zu den teuersten Städten in Europa. Im Gegenzug weist der nette junge Herr, der uns den Kaffee brüht, sehr freundlich, aber bestimmt das Trinkgeld zurück, er werde hier schließlich ordentlich bezahlt und Trinkgeld sei in ganz Dänemark unüblich.
An Ende des Kanals gibt es öffentliche Toiletten, von einem Menschen betreut, kostenlos und die Einrichtung lässt uns die Münder offen stehen. Alles ist im Wesentlichen irgendwie um 1920 stehen geblieben (Sanitär natürlich behutsam modernisiert), die Hütten aus massiv Nussbaumholz mit Beschlägen und Scharnieren aus Messing und alles pico bello. Das haben wir so noch nirgendwo auf unseren Reisen erlebt, Kompliment an die Stadt Kopenhagen, die sich solch einen Service leistet.
Ab und an gibt es einen kleinen Regenschauer, aber uns macht das dank passender Kleidung nichts weiter aus. Und so stehen wir nun am Kongens Nytorv, ein beeindruckender Platz mit vielen großen, repräsentativen Häusern ringsum. Und wir treffen auf einige Bekannte aus den Olsenbanden-Filmen: wir stehen vor dem Königlichen Theater (wir gehen sogar ins Foyer), gegenüber das legendäre Magasin du Nord. Die Insider wissen damit sicher was anzufangen. Und so gehen ein paar Wünsche in Erfüllung, die wir damals bei unserer abgebrochenen Wohnmobiltour durch Dänemark fallen lassen mussten. Da hatten wir einige Drehorte auf Jütland auf dem Programm, aber das Wetter machte uns damals einen Strich durch die Rechnung. Natürlich gehen wir ins Magasin hinein und es ist eben ein richtiges, klassisches Kaufhaus. Wie weiter vorn schon erwähnt, das Karstadt in Dresden wirkt dagegen wie die Ausgabe der Kleiderspende. Dabei sind die Preise völlig normal. Wir gehen weiter ein Stück die Einkaufsstraße entlang, wo die Läden zwar wirklich sehr fein sind, aber wir sind definitiv nicht die Zielgruppe. Trotzdem schön, so etwas mal zu sehen, wie zum Beispiel ein riesiger Leica-Shop. Gar nicht weit weg finden wir noch die alte Börse, in der bekanntermaßen der Bankier Holm-Hansen nebst seines Handlangers, dem dummen Schwein, sein Büro hatte und nur wenige Meter weiter finden wir sofort die berühmte Knippelsbro (Zugbrücke), vor der Egon Olsen dem Scheich von Abradan die Bedford-Diamanten wieder abgenommen hat. Sehr, sehr schön, das ist mit fast lieber, als noch ein weiteres Schloß.
So langsam sind wir pflastermüde und wir laufen ja heute auch schon 16.30 Uhr aus, also machen wir uns auf den Rückweg. Zurück auf dem Schiff gibt es einen kleinen Imbiss im Tag und Nacht Bistro, dann ein kurzes Nickerchen, beim Auslaufen einen Kaffee mit etwas leckerem Kuchen und dann machen wir uns schon ans Koffer packen. Die sollen auf dieser Reise schon bis 21 Uhr vor der Kabine stehen, damit sie abtransportiert werden können. Das war sonst deutlich später, aber das macht nix, man muss nur genau überlegen, was man morgen früh noch braucht, denn das sollte nicht im Koffer liegen.
Ein letztes Mal werden wir nachher im Gosch essen und hinterher an der TUI-Bar noch ein paar Drinks nehmen, dann ist der schöne Urlaub leider viel zu schnell zu Ende.
Helsinki und Stockholm haben uns auf dieser Reise am besten gefallen. Leider waren wir einige Tage ziemlich angeschlagen, aber was soll man machen. Da kam uns unsere große Kabine sehr entgegen, hatten wir hier doch genug Platz, uns es entsprechend gemütlich zu machen. So fiel zwar der eine oder andere Ausflug etwas kürzer aus, aber das tut der Sache insgesamt keinen Abbruch. Schön war es trotzdem und mit dem Wetter hatten wir eigentlich Glück, immerhin ist es Ende September.
Morgen verbringen wir noch den Tag in Warnemünde um dann am späten Nachmittag mit dem Zug zurück nach Dresden zu fahren.
Danke für euer Interesse und die Kommentare.
Kommentar schreiben
Die Hatschis (Donnerstag, 29 September 2022 20:36)
Oh ihr hattet noch einen Urlaubstag , sorry ich hab euch schon nach Hause geschickt. Grüßt uns die Ostsee nochmal, esst ein Fischbrötchen in Warnemünde für uns mit und chillt noch bissel. Bis bald
Carsten (Donnerstag, 29 September 2022 21:13)
Hallo Ihr Zwei,
hatte irgendwie Euren Urlaubstermin vermehrt ( ja ja die Ruheständler...) und erst heute Eure Berichte und Bilder bewundert.
Vielen lieben Dank dafür. Wie immer sehr gelungene Aufnahmen und "köstliche" Texte.
Da hat es Euch aber ganz schön erwischt. Das braucht man nicht und im Urlaub schon gar nicht.
Und kaum geht es einem besser naht auch schon das Urlaubsende, einfach furchtbar.
Kommt gut nach Hause und lasst mal was von Euch hören. Müssen uns mal Gedanken über nächstes Jahr machen
Klaus (Samstag, 01 Oktober 2022 11:23)
Hallo ihr zwei !
Nachdem ich jetzt täglich euren Blog verfolgt habe, bin ich sehr beeindruckt. Ich hab ja mit meiner Meinung zu Kreuzfahrten nie hinterm Berg gehalten, aber als eingeschworener Fan von Städtereisen muß ich zugeben, besser geht's nicht. So viele tolle Städte am Stück, das ist ja anders kaum zu machen. Und das Hotel kommt mit, einfach klasse. Wenn ich also wider Erwarten im Lotto gewinnen sollte, werde ich meine Haltung zu Kreuzfahrten überdenken ( wenn es die bis dahin noch gibt ).
Habt also vielen Dank für den interessanten Bericht und die tollen Bilder. Kommt gut wieder nach Hause und bis bald.
Liebe Grüße
Klaus
Dietmar (Samstag, 01 Oktober 2022 18:26)
Großartiges in Wort und Bild. Aus all diesen ,auch den älteren Reisen, läßt sich doch fast ein schönes Reisebuch machen. Ich war wieder begeistert.