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Tag 7 - Seetag

Gestern Abend haben wir noch verschiedene Bars erkundet. So richtig glücklich werden wir aber mit dem Angebot nicht. An jeder Bar eine andere Karte mit sehr überschaubarem Angebot. Da macht es TUI den Gästen einfach: an allen Bars gibt es das gleiche Angebot. Cocktails gibt es nur sehr wenige. Bier vom Fass gibt es nur an einer Bar und da auch nur Heinecken. Alles andere nur in 0,33er Flaschen. Cola auch aus aus Dosen. Selbst Guinness, wo ja das vernünftige Zapfen ein wesentlicher Bestandteil des Genusses ist, nur in Flaschen. Ich nehme eines und werde extra gefragt, ob ich denn wirklich ein Glas benötigen würde. Da kommt eben die amerikanische Unkultur, was das Essen und Trinken angeht, zum tragen. Guinness aus der Pulle saufen, das geht nicht. Dabei rufen sie für eine kleine Flasche Heinecken incl. Servicegebühr 9.15 € auf, ein kleiner Baileys ist für glatte 10 € zu haben. Da stimmt die Marge. Zum Glück haben wir ein Getränkepaket, darin sind pro Tag und Gast 15 Getränke aller Art, auch Kaffeespezialitäten, bis jeweils 11 € inbegriffen. Ansonsten würde ich hier verdursten, über 9 € für eine kleine Flasche Bier, die noch nicht mal besonders gut schmeckt, das ist zu viel. Aber Dank unseres Getränkepaketes genehmigen wir uns einen Schlummertrunk und gehen dann auf unsere Kabine, wo wir in den Schlaf gerüttelt werden (ich verwende bewusst nicht die Formulierung sanft).

Da wir ja die Kabine ganz oben und ganz vorn haben, genießen wir den Gesetzen der Physik folgend hier natürlich auch die größtmögliche Amplitude der Schiffsbewegungen. Die sind recht ordentlich und außerdem schließt die Balkontür nicht zu 100% und so pfeift der Wind vernehmlich durch die Ritze. Auf jeden Fall haben die Bewegungen zur Folge, dass es 50% der Dresdner Reisegruppe gründlich darnieder streckt.

Also gehe ich allein zum Frühstück, vertreibe mir die Zeit bei einem Vortrag über die Grundlagen der Funk-Kommunikation, bummle übers Schiff und hole Tabletten gegen Reiherkrankheit an der Rezeption.

Mittags wird das Befinden etwas besser, ich habe lecker Pasta, Dorit lecker Toastbrot. Mit uns macht die Reederei einen guten Schnitt, wenn nur einer was isst. Den Rest des Tages vertun wir mit Müßiggang, schließlich haben wir Urlaub. Ich ziehe mir noch einen Vortrag über unsere beiden Häfen rein, komplett in englischer Sprache und merke, dass mein Englisch ziemlich eingerostet ist.

Den ganzen Tag scheint die Sonne bei etwa 7°C und strammen Wind von vorn. Leider gibt es hier im Fernsehen nicht so eine Info-Seite, wo man aktuelle Daten zur Reise direkt anschauen kann. Das Schiff insgesamt ist aber sehr schön eingerichtet, es wurde 2021 gebaut. Überall hochwertige Materialien, alles ist farblich aufeinander abgestimmt, überall findet man Kunstobjekte der verschiedensten Art und was das Schiff von anderen unterscheidet sind die aufwändigen Blumendekorationen, die man überall sieht. Und dennoch gibt es Kleinigkeiten, die man nicht versteht. Im Bad haben wir keine Halter für die nassen Handtücher. Im Restaurant baumeln an den Fensterplätzen die kleinen Ketten umher, mit denen man die Sonnenrollos schließen kann. Die sind bei TUI magnetisch und kleben einfach an der Wand, deutlich besser mit wenig Aufwand gelöst. Aber das sind wie gesagt Kleinigkeiten, die uns als Vielfahrer aber auffallen. Auch sonst gibt es ein paar Unterschiede zu TUI. Hier besteht das Buffettrestaurant aus mehreren Stationen, wo man bedient wird. Dabei gibt es an jeder Station etwas anderes, u.a. eine asiatische Station, wo es jeden Tag wirklich leckeres Essen gibt. Es wird auch das meiste frisch zubereitet. Das hat den Vorteil, dass nicht jeder Gast im Essen rumfuhrwerkt. Und qualitativ ist es klar über TUI angesiedelt. Was wir vermissen, sind die vielen bunten Salate, die es bei TUI gab. Und natürlich fehlt uns das Gosch, keine Frage. Was uns umständlich erscheint, ist der riesige Aufwand bei den Getränkebestellungen. Wegen jedem einzelnen muss man seine Karte hingeben und anschließend auf dem Bon unterschreiben. Das hält das Personal von seiner eigentlichen Aufgabe, Getränke an den Mann zu bringen, ab. Und am Ende des Abends werden tausend Bons weggeworfen, genau wie die vielen Getränkedosen. Dafür gibt es bei TUI einen Automaten, wo all die Softdrinks aus dem Tank kommen, genau wie das Bier.

Wenn man oben im Buffettrestaurant ein Getränk bestellt, wird es auch nur in Plaste-"Gläsern" ausgeschenkt. Unklar warum, die Teller sind ja auch nicht aus Plaste. 

Nach dem Essen gehen wir wieder in die Bar mit dem Zapfhahn, Dorit schlachtet das Getränkepaket mit einem Glas Wasser so richtig aus und ich labe mich an Heinecken, auf das wir gut schlafen werden.

 

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Die Hatschis (Mittwoch, 26 April 2023 00:07)

    Schön euer schwimmendes Hotel. Dorit wird ja auf eine harte Probe gestellt. Ooohhhh es tut mir so sehr leid. Und das meine ich ernst. Morgen ist ein neuer Tag und das Geschaukel lässt bestimmt auch nach. Schönen Tag euch und Dorit gute Besserung und schlaft schön �