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Tag 9 - Karlskrona

Auf der Webseite elchburger.de erfährt man folgendes: "Seit dem Jahr 1998 zählt Karlskrona zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Stadt wurde im Jahr 1679 als Flottenstützpunkt von König Karl XI. gegründet. Daraufhin wurde die Stadt zum wichtigsten Stützpunkt der schwedischen Flotte. Bei der Marine und auf der Werft sollen einmal 10.000 Menschen gearbeitet haben. Inzwischen sind es nur noch 700. Mehr über die Geschichte Karlskronas erfährt man im herausragenden Marinemuseum der Stadt.

Karlskrona ist eine Stadt inmitten einer wunderschönen Schärenlandschaft und immer eine Reise wert – wegen der atemberaubenden Landschaft und natürlich wegen der Sehenswürdigkeiten, zu denen auch das einzigartige Marinemuseum zählt. Das informative Museum behandelt die marine Geschichte Schwedens und liegt östlich der Innenstadt auf der Insel Stumholmen."

 

@Carsten: Danke für die Hinweise, im Wesentlichen haben wir uns das auch alles schon erschlossen. Aber zum draußen sitzen an der Ocean-Bar war es gestern wirklich zu kalt und zu nass, das macht uns keinen Spaß. Und im Außenbereich auf Deck 10 wurden gestern alle Stühle eingesammelt, wer weiß, warum. Das mit den Smileys auf dem Smartphone haben wir schon am zweiten Tag den Barkeepern überlassen, sie haben da auch scheinbar ihren Spaß dran und genau genommen ist es ja auch sinnlos. Mit den Buffetrestaurants werden wir nicht so ganz warm, wir finden sie zu eng und zu dunkel. Das liegt an den verhältnismäßig kleinen Fenstern, bei TUI geht die gesamte Fensterfront vom Fußboden bis zur Decke und über die gesamte Länge. Da mögen wir zum Beispiel die Tische sehr (wir nennen sie Bretter), die direkt nur mit Blickrichtung Meer am Fenster stehen und man schaut beim Essen die ganze Zeit nach draußen. Auch das Konzept mit den vielen runden Tischen für teilweise bis zu acht Personen ist bestimmt gut gedacht, aber dass es am Bedarf vorbei geht sieht man daran, das die kleinen Tische zuerst alle belegt werden, bevor man auf so einen großen runden gehen muss. Aber wie gesagt, das ist alles Geschmacksache und wenn es den Leuten nicht gefallen würde, wären die Dampfer ja nicht ausgebucht.

Heute morgen weckt uns die liebe Sonne, es verspricht ein schöner Tag zu werden. Wie immer frühstücken wir im Steakhouse, die anderen Futterstellen sind uns eindeutig zu wuselig. Und warum sollen wir uns denn den Komfort nicht gönnen, teuer genug war es ja. Nach Karlskrona geht es nur mit dem Tenderboot, was absolut reibungslos funktioniert. Die Fahrt dauert ca. 10 Minuten und wir machen uns auf den Weg Richtung Stortorget, also dem Marktplatz. Hier besichtigen wir die Kirche der Deutschen Gemeinde mit einer prächtigen Kuppel. Wir klappern fast alle Sehenswürdigkeiten ab, darunter die Admiralskirche (die nur aus Holz gebaut wurde), den Admiralitäts-Glockenturm (unter dem tatsächlich unterirdisch Eisenbahngleise liegen), wir statten dem Marinemuseum einen kurzen Besuch ab und besichtigen noch die Frederikskirche auf dem Stortorget (unter der das gleiche Gleis wie unter dem Glockenturm liegt). Die Sache mit dem Gleis lösen wir auf: früher führte das auf kürzestem Weg direkt vom Bahnhof zum Marinehafen, und da der Marktplatz recht hoch ist, hat man wohl den Tunnel gegraben. Meine Frau macht es sich danach im Cafe „Wayne“ gemütlich, währenddessen ich noch den etwas längeren Fußmarsch zu dem Fotospot auf der Insel Saltö auf mich nehme, von dem man einen herrlichen Blick auf die Siedlung Brändaholm Koloniområde hat. Das ist wirklich ein Postkartenmotiv, der Weg hat sich gelohnt.

Karlskrona ist von je her stark durch die Marine geprägt, was man hier und da auch gut an den Gebäuden erkennen kann. Das ist auch heute noch so, weite Teile des Hafens werden von der Marine genutzt. Auf der anderen Seite gibt es sehr viele alte bunte Holzhäuser neben teilweise sehr großen und repräsentativen Geschäftshäusern in der Innenstadt. Ja, ein paar potthässliche Neubauten haben sie auch. 

Wieder zurück in der Altstadt bummeln wir noch ein wenig durch die Einkaufsmeile, es gibt hier auch wieder so richtig klassische inhabergeführte Herrenausstatter, die man zumindest aus Dresden gar nicht kennt. Dann kommt die obligatorische Schlemmerstunde, in der wir wieder in bester Art und Weise verwöhnt werden. Selbstbedienung ist hier eigentlich Standard, und wieder fällt uns die ehrliche und herzliche Freundlichkeit des Personals auf.

Derart gestärkt trödeln wir wieder zurück zum Anleger, wo das Tendern trotz einer ordentlichen Schlange zügig von statten geht. Der Wind hat ein kleines bisschen aufgefrischt und so schaukelt das Tenderboot ein wenig, einer jungen Frau in der Nähe wird gleich etwas kodderig. Die haben wohl alle noch kein Tendern bei wirklich schlechtem Wetter gemacht, wenn ich da so beispielsweise an Borkum denke, wo der kleine Asiate das Tenderboot von Wellenberg zu Wellenberg hat hüpfen lassen.

Zum Glück sind wir heute etwas zeitiger auf der Kabine, denn unsere lieben Nachbarn, Familie Flodder, sind noch on Tour. Wobei man im direkten Vergleich die Familie Flodder in den Adelsstand erheben müsste, so wie sich die Penner hier benehmen und wie es bei denen auf dem Balkon aussieht. Wir wurden ja vor der Reise gewarnt, wir sollten geduldig mit dem Publikum sein, sind wir ja auch, denn ich schlage immerhin keinen tot. Aber wenn man so ein kleines Nickerchen auf dem Balkon macht, und plötzlich denkt man, es bricht Krieg aus, kann einem das die Laune schon verderben. Klar, sowas kann auf jedem Schiff passieren, aber bei der hohen Familiendichte mit drei Generationen hier ist eben die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, als auf einem Rentnerdampfer. Das vergleichsweise niedrigere Durchschnittsalter könnte auch der Grund dafür sein, dass wir auf dieser Reise noch keine Helikopter-Evakuierung hatten. Das war sonst eigentlich auf jeder Reise Standard, manchmal sogar zweimal an einem Tag.

 

Zusammenfassend kann man sagen, dass es eine kurze, aber trotzdem schöne Reise war. Stockholm und Visby konnten wir vertiefen bzw. Dinge anschauen, die wir beim ersten Mal nicht geschafft haben. Karlskrona hat uns am Besten gefallen. Als Fazit bleibt aber auch, dass es gewichtige und sehr gute Argumente braucht, um uns nochmals auf ein Schiff der Kußmundflotte zu bringen. Aber es soll keiner sagen, wir hätten es nicht probiert.

Kleiner Nachtrag noch zum Wäscheservice. Gestern haben wir den mal genutzt, weil es einfach total bequem ist, zu Hause die sauberen Sachen aus dem Koffer direkt wieder in den Schrank zu packen. Hat auch hier alles tadellos geklappt. Bereits nach drei Stunden (Expressservice war inklusive) waren die Klamotten zurück in unserer Kabine. 

Abends nehmen wir zunächst einen Drink an der Ocean-Bar und steigen dann hinab ins Bella Vista. Das Buffett ist heute nur so mittelmäßig, aber satt wird man trotzdem. Nach dem Essen geht es wie gewohnt zur Aida-Bar, wo wir herzlich begrüßt werden. Wir genießen den letzten Abend und lassen die Reise noch einmal Revue passieren. Heute performt auch die Band richtig gut, weil endlich mal ein paar mehr Leute hier sind und so kommt gleich bei allen gute Stimmung auf. Wir verabschieden uns bei unseren Barkeepern Cammy und Alexander, die sich wirklich rührend um uns gekümmert haben und uns immer ganz vorn reingeschoben haben, wenn wir leere Gläser hatten. Sie konnten vom anderen Ende der Bar unsere Wünsche lesen, da hat ein kurzes Augenzwinkern gereicht. Im Grunde gilt das für alle Angestellten auf der untersten Ebene, die stets freundlich und zuvorkommend waren. Das hat uns gut gefallen. Alles andere haben wir ja weiter vorn thematisiert, und dennoch war da nichts dabei, was uns den Urlaub nachhaltig verhageln hätte können. Im Grunde waren es hier und da Kleinigkeiten, die unserer Erholung keinerlei Abbruch getan haben.

Morgen werden wir in Warnemünde ankommen und in Ruhe nach Hause fahren, insgesamt zehn Tage vielseitiger und erlebnisreicher Urlaub gehen zu Ende. Zum Glück ist es ja nicht lange, bis wir wieder an Bord gehen.

Danke für eure Aufmerksamkeit und die Anmerkungen. Bis demnächst!

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Die Hatschis (Dienstag, 22 August 2023 10:07)

    Na da hattet ihr ja noch einmal richtig Postkartenwetter wenn man die Fotos betrachtet. Vielen Dank für die wieder umfangreichen Berichte. War ein Vergnügen. Gute Heimfahrt. Bis bald.

  • #2

    Carsten (Dienstag, 22 August 2023 11:41)

    Vielen Dank für die kurzweiligen Beiträge und die schönen Bilder. Kommt gut nach Hause.
    Wir sollten dann mal einen Termin zur Auswertung bei 2....12 Bieren finden.

  • #3

    Dorit (Mittwoch, 23 August 2023 16:51)

    Vielen Dank, dass ihr uns wieder so treu gefolgt seid und immer so lieb kommentiert habt.

    LG, Dorit

    PS: In 37 Tagen geht es wieder los :-)