Über unseren Starthafen erfährt man bei www.germany.travel/de folgendes: "Ursprünglich als Hafenanlage der 60 Kilometer flussaufwärts gelegenen Hansestadt Bremen gedacht, entwickelt sich Bremerhaven rasch zu einer eigenen Stadt mit bedeutendem Übersee- und Fischereihafen. Millionen Auswanderer, die sich in den USA oder Südamerika ein besseres Leben erhofften, gingen hier einst an Bord großer Schiffe. Heute möchten Besucher die Stadt allerdings gar nicht mehr verlassen: Nirgendwo sonst vereint sich maritimes Flair so gekonnt mit Kultur, Kulinarik und Einkaufsfreuden wie hier. In den bis ans Geestufer reichenden „Havenwelten“ erleben Sie mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum, dem Zoo am Meer, dem Historischen Museum und dem Deutschen Auswandererhaus unterhaltsame Wissensvermittlung auf höchstem Niveau. Das „Klimahaus Bremerhaven 8° Ost“ begeistert zudem durch seine Architektur. Im Fischereihafen steht übrigens der Leuchtturm Brinkamahof. Er ist das Wahrzeichen der Stadt – und beherbergt zugleich Bremerhavens kleinste Kneipe. Der alte Fischereihafen präsentiert sich wiederum als quirlige Bummelmeile, auf der es jede Menge zu erleben gibt. "
Nachdem unsere Goldstücke und Fachkräfte die Rennen mit ihren Boliden durch Bremerhaven beendet haben, kann dann auch der andere Teil der Dresdner Reisegruppe schlafen, mich hat das jetzt nicht so gestört. Wir lassen den Wecker schellen, um was vom Tag zu haben und gehen sogleich zum Frühstück, was voll und ganz überzeugen kann.
Nach dem Frühstück steht unser Taxi pünktlich bereit und bringt uns zum Kreuzfahrtterminal an der Columbuskaje. Leider hat der Fahrer zu viel Sprechfutter zum Frühstück genommen, aber wir ertragen es in Würde. Wir werfen unsere Koffer ab und betreten exakt 9.30 Uhr das Schiff. Das war natürlich unnötig, denn unsere Kabine ist noch nicht bezugsfertig, irgendwie hatten wir einen Denkfehler. Also machen wir kehrt und laufen in die Stadt zurück. Leider beginnt es ein wenig zu regnen, aber das kann uns nicht schrecken. Wir besuchen das U-Boot Wilhelm Bauer, das einzige erhaltene Boot der Klasse XXI. Wirklich sehenswert, betrieben von einem Verein. Problematisch für uns sind ältere Herrschaften, die auf Grund ihrer Gebrechlichkeit den Durchstieg durch die Druckschotts zwischen den Abteilungen nur mit Hilfe schaffen und die Familien mit kleinen Kindern, die die Armaturen im Boot als Klettergerüst nutzen. Uns ist klar, dass Kinder in dem Alter (um die fünf Jahre) einen starken Bewegungsdrang haben, aber dann doch bitte nicht in einem U-Boot, zumal sie ja in keiner Weise den historischen Kontext verstehen. Wir kommen dadurch leider zu kurz, es ist keine Zeit, sich Details in Ruhe anzusehen, weil man entweder einen gebrechlichen Herrn durchs Druckschott hieven oder sich einer lauten fünfköpfigen Familie erwehren muss, wo die Kinder an jedem beweglichen Teil probieren müssen, ob sie es nicht doch abgebrochen bekommen.
Ich besichtige danach noch den Hochsee-Bergungsschlepper Seefalke, ein ehemaliger Bergungsschlepper, der 1924 auf der Tecklenborg-Werft für die Reederei W. Schuchmann gebaut wurde.
Der Regen hat sich inzwischen verzogen und so ist es quasi verpflichtend, der Aussichtsplattform auf dem Atlantic Hotel Sail City in 84 m Höhe einen Besuch abzustatten, von wo aus man einen hervorragenden Ausblick über die Weser, den Hafen und die Stadt hat. Wir genießen die Aussicht und das inzwischen wieder sehr schöne Wetter und kommen dann rein zufällig an dem kleinen Kutter vorbei, auf dem recht leckere Fischgerichte zubereitet werden. Da wir die heimischen Gewerbetreibenden natürlich unterstützen wollen, lassen wir es uns recht gut schmecken. Und um den Fischgeschmack aus dem Mund zu bekommen, ziehen wir danach gleich nach nebenan auf den Eiscafe-Zuckerkutter, wo man uns beim Verzehr eines Windbeutels und eines Eisbechers beobachten kann. So einigermaßen gestärkt treten wir den Rückweg zum Schiff an, was wir gegen 15 Uhr erreichen. Unsere Kabine ist inzwischen bezugsfertig und die Koffer kommen zeitgleich mit uns an - alles perfekt. Die Kajüte können wir gelten lassen, sie ist quasi baugleich wie die Franziska-v.-Almsick-Suite, die wir 2022 bewohnt hatten, nur dieses Mal steuerbords. Platz ohne Ende, alles recht hübsch eingerichtet und natürlich haben wir einen befahrbaren Kleiderschrank, das hat schon viel schönes.
Wir gehen gleich mal ins Anckelmanns, einen Kaffee trinken und dabei genießen wir die Sonne auf dem Außendeck. So geht Urlaub.
Zum Auslaufen verziehen wir uns aufs X-Deck, was den Suitengästen vorbehalten ist. Hier steht ein Kühlschrank zur Selbstbedienung, wir köpfen eine Flasche Haussekt. Der ist aber eher so Kaufland und da fällt uns ein, dass wir ja genau so gut in die X-Lounge gehen können, denn hier gibt es richtigen Champagner in Gläsern und selbst für uns Nicht-Kenner ist der Unterschied wie Tag und Nacht. Und so genießen wir das Auslaufmanöver bei strahlender Sonne und einem guten Tröpfchen und freuen uns des Lebens.
Schließlich plagt uns kurz nach 18 Uhr bohrender Hunger und wir schreiten in Richtung Gosch. Die Idee hatten andere auch, es ist voll und wir bekommen keine Plätze. Also wird es Buffet, was ja nun auch nicht schlecht ist. Aber wir als Mehrfachtäter erkennen, wie schleichend das Niveau runter geht. Früher gab es jeden Abend am Gosch-Buffet Lachs, der ist völlig verschwunden. Auch am Ankelmanns-Buffet ist die Vielfalt deutlich schmaler geworden. Bitte nicht falsch verstehen: hier gibt es immer noch alles in Hülle und Fülle, wer hier nichts passendes findet, dem ist nicht zu helfen, aber wir haben die Referenz von vor Corona und da merkt man die Einschnitte deutlich. Prinzipiell ist das ja auch nicht schlimm, aber auf der anderen Seite sind die aufgerufenen Preise weit über das normale Inflationsniveau gestiegen und da geht die Schere auseinander. Wir kennen es auch noch, dass zum Auslaufen auf Deck 14 immer Stationen aufgebaut wurden, wo man einen Sekt oder ähnliches zum Anstoßen bekam. Dies ist völlig entfallen, man muss sich nun an der Poolbar anstellen und warten, bin man an der Reihe ist (wir nicht, logisch, dann lieber dursten). Es sind Kleinigkeiten, z.B. stehen vier Käsebretter auf dem Buffet, aber es gibt nur zwei Käsemesser. Das kostet kein Geld extra, das ist einfach Nachlässigkeit, die unnötig ist.
Schlussendlich werden wir aber natürlich satt und geschmeckt hat es auch, keine Sorge. Draußen hat es inzwischen zu regnen begonnen und daher gibt es keinen vernünftigen Grund, jetzt nicht in die TUI-Bar zu ziehen und uns dem Urlaub vollständig hinzugeben.
Kommentar schreiben
Die Hatschis (Montag, 20 Mai 2024 08:14)
Hallo ihr Lieben, was ist denn das für eine checke Wohnung, die ihr da habt. Toll. Habt eine schöne Zeit.
Dorit (Montag, 20 Mai 2024 09:07)
:-) eckige Wohnung trifft es genau. Aber sehr gemütlich ;-)