Die Website hurtigruten.com lässt uns wissen: "Den vielen üppig blühenden Rosengärten verdankt diese malerische Stadt am Fjord den Beinamen „Stadt der Rosen“. Molde hat 25.000 Einwohner und ist das Verwaltungs- und Handelszentrum der Provinz Møre og Romsdal. Die Stadt bietet einen herrlichen Blick auf das Bergpanorama und ein relativ mildes Klima. Molde Jazz, Norwegens größtes Jazzfestival, präsentiert jeden Sommer eine Woche lang Jazz aus aller Welt.
Am Varden, dem Aussichtspunkt der Stadt, hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt, die Fjorde, die Schären und 222 schneebedeckte Gipfel. Molde beherbergt auch eines der größten Volksmuseen Norwegens, das Romsdalsmuseet, eine 1912 gegründete kulturelle und wissenschaftliche Einrichtung. Im Jahr 1742 erhielt Molde das Stadtrecht. Die Stadt wuchs im 18. und 19. Jahrhundert weiter und wurde zu einem Zentrum der norwegischen Textil- und Bekleidungsindustrie sowie zum Verwaltungszentrum der Region und zu einem beliebten Ziel für Urlauber. Bei einem Brand im Jahr 1916 und durch Bombenangriffe während des Zweiten Weltkriegs wurden die meisten der alten Holzhäuser in der Stadt zerstört. Dies ist auch der Grund für die in Molde vorherrschende schlichte, schnörkellose und funktionale Nachkriegsarchitektur."
Das Auslaufmanöver gestern ging glatt und so konnten wir beruhigt im Gosch zu Abend essen bis kurz vor Eintritt der Bewusstlosigkeit. Es gab also keinen Grund zur Klage. Leider kann man nicht alles probieren, weil die Auswahl so groß ist. Backfisch war heute wieder ausreichend vorhanden und mit der Bierzapferei klappt es auch ganz hervorragend. Im Grunde schlagen sie damit zwei Fliegen mit einer Klappe: zum einen spart es Personal und zum anderen weckt es den Jäger und Fänger im Menschen. Das Problem sind eben immer wieder diejenigen, die es mit dem Zapfen nicht hinbekommen. In der Steinzeit wären die verhungert oder eben verdurstet.
Zwischen Dinner und Bar gehen wir beim Fotostudio vorbei, wir hatten am zweiten Abend ein Foto zusammen mit dem Kapitän und in Nordfjordeid beim Verlassen des Schiffes auf der Pier eines mit einer Wikingerbraut machen lassen. Zum einen akzeptiert der Kartenleser meine Karte nicht und zum anderen steht uns nur das Foto mit dem Kapitän zur Auswahl. Dafür werden allerdings 15 Euro für die digitale Variante aufgerufen. Wir verstehen ja, dass Tui Geld verdienen möchte, aber für einen völlig unbearbeiteten Schnappschuss 15 Euro sind zu viel. So müssen wir euch euch dieses wundervolle Foto leider vorenthalten.
Vor lauter Verzweiflung schleppen wir uns in die Bar, wo wir nicht sehr tiefschürfende Gespräche führen. Charlie weiß genau, was wir gern trinken, und doch zaubert er für Dorit jeden Tag aus seiner Fantasie einen leckeren Drink, der nicht in der Karte steht. Leider kann er sich am nächsten Tag nicht immer an seine eigenen Kreationen erinnern. Aber ist sehr aufmerksam, beobachtet aus den Augenwinkeln wenn mein Bier zur Neige geht und Sekunden später habe ich ein neues vor mir stehen.
Heute sind wir mal wieder in Molde. Wir schlafen aus, genießen dann das Panorama, was sich uns beim Blick vom Balkon zeigt. Über 280 Gipfel werden uns präsentiert, und das natürlich wieder bei herrlichstem Wetter. In der X-Lounge sieht man uns fürstlich frühstücken, bevor wir an Land gehen. Wir wollen den Hausberg von Molde, den Varden, besteigen. Als wir schon fast einen Kilometer hinter uns haben fällt uns auf, dass wir noch nichts zu trinken gekauft haben. Also zurück in die Stadt und Wasser geholt. Dann machen wir uns an den Aufstieg. Zunächst geht es durch die malerischen Straßen mit bunten Holzhäusern leicht bergauf, dann führt der Weg durch den Wald mit straffer Steigung bergan. Nach knapp 5 km haben wir 430 Höhenmeter absolviert und sind entsprechend außer Atem. Die 25° C und die liebe Sonne tun ihr Übriges dazu. Oben auf dem Gipfel des Varden angekommen lassen wir den herrlichen Panoramablick auf uns wirken. In der kleinen Baude trinken wir einen schönen Kaffee und haben mal wieder Grund, uns über völlig verblödete und absolut rücksichtslose Mit-Urlauber aufzuregen. Aber es nützt ja nichts, man kann sie nicht alle totschlagen.
Beim Abstieg merken wir erst so richtig, wie steil der Weg ist. Hochzu habe ich zwar mehr geschwitzt, aber runterzu läuft es sich ob des starken Gefälles nicht wirklich gut. Mit knirschenden Knien kommen wir wieder in der City an, wo wir nach diesen Strapazen in eine Konditorei einfallen. Immerhin hat mir meine vom China-Mann programmierte Fitnessuhr mitgeteilt, dass die Energie, die ich für den Aufstieg verbraucht habe, in etwa 18 Eiern entspricht. Eine wirklich hilfreiche Information, ich werde also morgen zum Frühstück ein Omelett mit 18 Eiern bestellen, da müssen sie eben mal die große Pfanne rausholen.
Wir schlendern noch ein bisschen am Wasser entlang, stellen fest, dass Molde gastronomisch nicht besonders gut erschlossen ist und gehen danach zurück auf unsere schwimmende Herberge.
Nach einem kurzen Ruhepäuschen schauen wir uns das Auslaufen auf Deck 15 an und vergessen wieder, vorher in der X-Lounge ein Glas Champagner zu holen. Es ist natürlich trotzdem schön, wie Molde langsam zurückbleibt und backbord dieses großartige Panorama vorbei zieht. Nicht schön sind besoffene Suiten-Gäste, die nur Blödsinn quatschen.
Später verholen wir uns wie gewohnt ins Anckelmanns, wo wir die heute wieder sehr leckeren und vielfältigen Buffets nach Kräften plündern. Und dann läuft es wie immer, eine große, kräftige Hand zieht uns in die Tui-Bar, wo wir erst mit Jörg und seiner Frau und später noch mit Horst und Wolfgang viel Spaß haben, während uns Charlie unterbrechungsfrei mit kühlen Getränken versorgt.
Der Seawalk in Nordfjordeid.
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Die Hatschis (Freitag, 24 Mai 2024 10:06)
Hallo Ihr, der Reisebericht wie gewohnt kurzweilig und amüsant. Bebilderung hervorragend ! Schön das ihr euch bei aller Völlerei auch fit haltet. Auf dem Foto sieht man ja den Höhenunterschied ganz deutlich. Respekt. Ja mit den paar Schnarchnasen müsst ihr halt auskommen. Aber es gibt ja auch sehr nette Mitreisende, wie ich das so rauslesen kann. Klar das der Aufstieg mühsam ist, mit einem Elefanten � im Gepäck und die Wohlfühlkalorien auf der Hüfte. Das macht das ganze nicht leichter. Schöne Reise noch. Bis morgen.
Dorit (Freitag, 24 Mai 2024 11:24)
Ist das eine irre schöne Natur, oder? :-) Ich bin ja beim Aufstieg von einer Frau, die mir entgegen kam gefragt worden, warum ich einen Elefanten den Berg rauf schleppe. „Weil zwei zu schwer sind“, habe ich gesagt.